Statue der Gottesmutter
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Gebet aus der Thomasroither Barbaramesse

 

Heilige Barbara, du edle Braut,

mein Leib und Seel’ sei dir vertraut.

Sowohl im Leben wie im Tod,

komm mir zu Hilf in letzter Not!

Hilf mir, dass ich vor meinem End’

empfang’ das Heil’ge Sakrament,

dass ich bei Gott so viel erwirb,

dass ich in seiner Gnade stirb.

Den bösen Feind treib weit von hier,

wenn meine Seel’ sich trennt von mir,

mein Mund auch nicht mehr sprechen kann,

mein Herz schon fängt zu brechen an,

mach’ meine arme Seel’ dir gleich

und führ mich in das Himmelreich!

Amen.

 

Seit 2010 ist der heiligen Barbara unser Gästehaus anvertraut. Passend zu ihrem Attribut, dem Turm, haben wir vor zwei Jahren ein großes Gemälde am Liftschacht, der wie ein Turm an das Gebäude angebaut wurde, angebracht. Von diesem Ehrenplatz aus grüßt die heilige Barbara schon von weitem alle Gäste und natürlich auch alle Vorbeifahrenden.

Die Vita der heiligen Barbara ist legendär. Man kennt weder das Geburtsjahr, noch kann man ihren Geburts- und Lebensort klar festlegen. Es wird berichtet, dass sie am Ende des 3. Jahrhunderts entweder in Nikomedia, dem heutigen Izmit in der Türkei lebte oder in Heliopolis, dem heutigen Baalbek im Libanon. Ihr Tod wird auf das Jahr 306 n. Chr. datiert. Barbara war wahrscheinlich eine Märtyrerin unter Kaiser Valerius Maximinus, genannt Daja. Ihr Name bedeutet „die Fremde“.

Schon sehr früh und noch sehr jung hörte sie von Christus und korrespondierte wegen ihrer offenen Fragen mit Origenes, einem der bedeutendsten Theologen dieser Zeit. Ihre Liebe zu Christus wuchs von Tag zu Tag, bis sie sich schließlich taufen ließ. Daraufhin veranlasste ihr Vater sie zu foltern und anschließend in einen Turm zu sperren. Weil Barbara ihrem Glauben nicht abschwören wollte, wurde sie erneut auf grausamste Weise gemartert und von ihrem eigenen Vater enthauptet. Die Legende erzählt, dass er danach von einem Blitz getroffen wurde.

Barbara wird zu den 14 Nothelfern gezählt. Ihre Attribute sind ein Turm, zumeist mit 3 Fenstern, eine Fackel sowie ein Kelch mit der heiligen Hostie.

Attribute

Ihre Attribute, bzw. Zeichen sind ein Turm, zumeist mit 3 Fenstern, eine Fackel sowie ein Kelch mit der Hl. Hostie.

 

Die Kinder der Bergleute baten sie mit dem folgenden Gebet um Hilfe für ihre in der Grube arbeitenden Väter:

Sankt Barbara, bei Tag und Nacht,
fahr‘ mit dem Vater in den Schacht!
Steh Du ihm bei in jeder Not,
bewahre ihn vor dem jähen Tod!

Brauchtum

Zahlreiche Volksbräuche zeigen ihre Beliebtheit: Zweige werden an ihrem Gedenktag als Barbarazweige von Apfel- oder Kirschbäumen abgeschnitten und ins Wasser gestellt; blühen sie am Weihnachtsfest, dann wird das als gutes Zeichen für die Zukunft gewertet. Dieses Brauchtum soll auf Barbaras Gefangenschaft zurückgehen. Es wird berichtet sie habe einen verdorrten Kirschbaumzweig mit Tropfen aus ihrem Trinkgefäß benetzt; in den letzten Tagen ihres Lebens, schon im Bewusstsein ihres Todesurteils, fand sie Trost darin, dass der Zweig in ihrer Zelle blühte.

Tatsächlich sind die Zweige ein alter Orakelbrauch: wenn man vor Wintereinbruch das Vieh von den Weiden in die Stallungen trieb, nahm man solche Zweige von den Bäumen mit, zu Weihnachten schloss  man aus der Anzahl der Blüten auf die Fruchtbarkeit des darauffolgenden Jahres.

In der Kirche stehen die aufgeblühten Zweige symbolisch für Jesus, den Spross aus der Wurzel Jesse: Wenn die Knospe die enge Hülle sprengt, erwacht der Gläubige durch die Geburt des Erlösers zu neuem Leben.