Statue der Gottesmutter
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Vom Kreuz Jesu können wir ablesen, dass sich der Herr für uns geopfert hat. Wir lesen in diesem „Buch“, das die heilige Helena für uns gefunden hat, dass wir zum Opfer bereit sein sollen. Hier ist neben den täglichen kleinen Opfern – Aufgaben, die uns schwerfallen – vor allem das Opfer der stellvertretenden Hingabe zu verstehen. Es geht nicht um uns selbst. Der Blick muss auf unsere Mitmenschen fallen. Wir müssen lernen, bereit zu sein, Ungerechtigkeit in Liebe zu ertragen und zu tragen, als Sühne, als stellvertretende Wiedergutmachung der Schuld derer, die mit uns gehen. Opfer dienen als Liebesbeweis. Und gerade diese Liebe ist es, die die Schuld Gott gegenüber wieder gut macht.

Wir nennen das Buße, wenn es um unsere eigene Schuld geht, und Sühne, wenn es sich um die Schuld anderer handelt. Das Opfer als Gabe wird erst durch die Liebe zu Gott möglich und rein. Der christliche Maler Vincent van Gogh sagte: „Man soll lieben, soviel man kann, und darin liegt die wahre Stärke, und wer viel liebt, der tut auch viel und vermag viel, und was in Liebe getan wird, das wird gut getan.“

Vom Buch unseres Lebens können wir ablesen, wie wir uns hingeben sollen: in Demut und Frieden! Wenn wir Jesus am Kreuz betrachten, so scheint sich sein Schmerz im Frieden augelöst zu haben, durch seine demütige Liebe. Demut, der Mut zum Dienen, erfüllt den Dienenden mit einer stillen Freude und ordnet den Menschen in die Schöpfung ein. Das wiederum führt uns in den Frieden mit Gott und den Menschen.

Es ist die Demut, die uns versöhnt, uns zu „Söhnen Gottes“ macht. Der demütige Pfortenbruder Konrad konnte mit ganzem Herzen sagen: „Es geht mir immer gut. Ich bin immer glücklich und zufrieden in Gott; ich nehme alles mit Dank von dem lieben Himmelsvater an, sind es Leiden oder Freuden. Er weiß ja, was uns das Beste ist, und so bin ich immer glückselig in Gott.“

Das Kreuz lehrt uns einen dreistufigen Weg in die Tiefe des Herzens Gottes: Wir kommen von der Hingabe zur Liebe und letztlich zur Demut. Vom „ICH gebe mich hin“ zum „aus Liebe zu dir und den Menschen“ hin zum „Du bist Herr meines Lebens!“

Die Hingabe ist der Anfang, die Liebe der Weg, die Demut, welche in die Vergebung mündet, ist die Vollendung der liebenden Hingabe.

Bei Jesus sehen wir, dass zwischen dem Akt der Hingabe am Ölberg und der vollendeten, alles verzeihenden Demut am Kreuz, ein langer, beschwerlicher und kräfteraubender Kreuzweg liegt. Wenn wir unser gesamtes Leben als Kreuzweg bezeichnen wollen, so müssen wir auch feststellen, dass wir innerhalb dieses „großen Kreuzweges“ viele kleine Kreuzwege zu gehen haben.

Ständig gelangen wir an Weggabelungen, die von uns in den einzelnen Situationen eine Entscheidung für die Hingabe an den Willen Gottes verlangen. Danach erfolgt die Ausführung der Hingabe durch vertrauensvolle Liebe und schließlich gelangen wir in die Haltung der Demut, in der wir uns dem Willen Gottes ganz eingefügt haben und ihm ähnlich geworden sind – ähnlich in der verzeihenden Liebe. Ist uns das mit Hilfe der göttlichen Gnade gelungen… stehen wir sicher wieder vor dem nächsten Scheideweg – und der Prozess beginnt von Neuem.

Hingabe, Liebe und Demut sind die drei großen Kapitel im Buch des Lebens. Diese Kapitel haben mehrere Unterkapitel, die wir durch betrachtendes Gebet erforschen können und sollen. Dabei hilft es uns, wenn wir ein Kreuz in die Hand nehmen und still auf Jesus schauen. Das, was wir sehen, wird auf uns übergehen. Seine Haltung, seine Liebe, wird sich allmählich in uns wiederspiegeln.

14. September: Fest Kreuzerhöhung

Schon im 5. Jahrhundert pflegte man in Jerusalem am Tag nach dem Kirchweihfest der von Kaiser Konstantin erbauten Auferstehungskirche (13. September 335) dem gläubigen Volk das Kreuzesholz zu zeigen. Daraus entstand das heutige Fest, das in allen orientalischen Kirchen feierlich begangen wird. Im 7. Jahrhundert wurde es auch in Rom eingeführt. (Direktorium Graz-Seckau, S 209)

Gefunden wurde das wahre Kreuz Christi von der heiligen Helena. Dieses Kreuzesholz verehren wir heute noch in unzähligen Reliquien.

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Gebet vor dem Kreuz

Jesus, du hast das Leiden
aus Liebe angenommen,
und so ist es
zum erlösenden Leiden geworden.

Wir danken dir für deine Wunden
und für die drei Stunden Todesagonie.

Wir danken dir
für dein Wort am Kreuz
mit dem du uns Maria zur Mutter
gegben hast;
„Siehe deine Mutter“ (Joh. 19,27)

Wir danken dir für dein Wort
am Kreuz, mit dem du uns zeigst,
was Verzeihen ist:
„Vater, vergib ihnen, denn sie
wissen nicht, was sie tun! (Lk 23,34)

In dieser Stunde kommen wir
vor dein Kreuz und bringen dir
alle unsere Leiden dar:
die Leiden der Familien,
der Kirche und der Welt.

Wir wissen: Du, o Jesus, wirst uns erlösen.

Maria, du liebende Mutter
unter dem Kreuz,
bitte jetzt mit uns und für uns:

Durch das Kreuz,
dieses Zeichen des Heiles,
möge uns der allmächtige Gott
von allem Einfluss des Bösen befreien!
Durch das Kreuz,
dieses Zeichen des Sieges,
möge der allmächtige Gott
alle befreien, die unter dem Einfluss
des Bösen leiden!

Durch dieses heilige Kreuz möge uns Gott alle notwendigen Gnaden schenken: die Gnaden der Versöhnung und des Friedens, der Liebe, des Glaubens und der Heilung.

Es segne und behüte uns alle
durch dieses Zeichen des Kreuzes
der allmächtige Gott,
der Vater, der Sohn
und der Heilige Geist. Amen.

Aus „Handbuch für Medjugorje-Pilger“ Gebetsaktion Medjugorje, Wien

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Heilig Kreuz, du Baum der Treue Venantius Fortunatus

Heilig Kreuz, du Baum der Treue, edler Baum, dem keiner gleich,
keiner so an Laub und Blüte, keiner so an Früchten reich:
Süßes Holz, o süße Nägel, welche süße Last an euch.

Beuge, hoher Baum, die Zweige, werde weich an Stamm und Ast,
denn dein hartes Holz muß tragen eine königliche Last,
gib den Gliedern deines Schöpfers an dem Stamme linde Rast.

Du allein warst wert, zu tragen aller Sünden Lösegeld,
du, die Planke, die uns rettet aus dem Schiffbruch dieser Welt.
Du, gesalbt vom Blut des Lammes, Pfosten, der den Tod abhält.
Lob und Ruhm sei ohne Ende Gott, dem höchsten Herrn, geweiht.

Preis dem Vater und dem Sohne und dem Geist der Heiligkeit.
Einen Gott in drei Personen lobe alle Welt und Zeit. Amen.

Hymnus der Laudes

Heilig Kreuz, du Baum der Treue, edler Baum, dem keiner gleich,
keiner so an Laub und Blüte, keiner so an Früchten reich:
Süßes Holz, o süße Nägel, welche süße Last an euch.

Beuge, hoher Baum die Zweige, werde weich an Stamm und Ast,
denn dein hartes Holz muss tragen, eine königliche Last,
gib den Gliedern deines Schöpfers an dem Stamme linde Rast.

Du allein warst wert zu tragen aller Sünden Lösegeld,
du, die Planke, die uns rettet aus dem Schiffbruch dieser Welt.
Du gesalbt von Blut des Lammes, Pfosten, der den Tod abhält.

Lob und Ruhm sei ohne Ende Gott dem höchsten Herrn geweiht.
Preis dem Vater und dem Sohne und dem Geist der Heiligkeit.
Einen Gott in drei Personen lobe alle Welt und Zeit. Amen.

Beten wir mit dem heiligen Thomas von Kempen:

Herr, für dich will ich gern leiden,

was immer du über mich willst kommen lassen.

Ohne Unterschied will ich das Gute und das Böse,

das Angenehme und das Bittere,

Frohes und Trauriges gleichmütig aus deiner Hand annehmen

und für alles, was mir widerfährt, Dank sagen.

Bewahre mich vor aller Sünde,

dann fürchte ich weder Tod noch Hölle.

Wenn du mich nur nicht „auf ewig verwirfst“ (Ps 77,8)
und nicht „aus dem Buche des Lebens streichst“ (Off 3,5),

dann wird mir keine Trübsal schaden,
mag, was immer, über mich kommen.