Statue der Gottesmutter
Menü
© ccim

Eucharistisch

Als die Schwestern schon die Messerlaubnis hatten und das Allerheiligste in der Hauskapelle aufbewahrt wurde, konnte Mutter Barbara, wegen ihres kranken Fußes, gewöhnlich doch nur kommunizieren, wenn dort eine Hl. Messe gelesen wurde. Dies geschah damals zweimal in der Woche. Barbara, die nie von sich selbst redete,
entschlüpfte einmal die Bemerkung:

„Mir kommt vor, ich muss den Tabernakel aufreißen!“

-- Dienerin Gottes M. Barbara Sicharter

Wer auf Christus vertraut, kann nur fröhlich sein

Ein Mensch, der seine ganze Hoffnung und Zuversicht auf Christus gesetzt hat, kann nur fröhlich sein. Diese andauernde Heiterkeit und ihr vertrauensvoller Gleichmut in allen Lebenslagen, die an Mutter Barbara beobachtet und bezeugt wurden, waren eine Frucht der Anbetung und der sakramentalen Verbundenheit in der Kommunion.

Pius Fank schrieb über Barbara Sicharter: „In diese gnadenvolle Verbindung zwischen Christus und ihrer Seele können wir nun freilich nicht forschend eindringen. Jede begnadete Seele ist für uns ein Geheimnis. Wir wissen nur, dass sie Wohnung des dreieinigen Gottes, dass sie ein lebendiger Tabernakel Christi ist. Alle Liebesflammen, die aus einer hochbegnadeten Christenseele schlagen, sind zuletzt Flammen aus dem Herzen Jesu. Was zwischen Barbara und Jesus vorging, können wir nur ahnen. Zunächst deutet darauf hin die beseligende Freude, die sie erlebte, wenn sie stundenlang vor dem Tabernakel knien und beten konnte.“

Diese Liebe zur Anbetung lehrte Mutter Barbara durch ihr eifriges Beispiel auch ihre Mitschwestern. Das war mit ein Grund, warum sich der damalige Dechant Remigius darum bemühte, dass den Schwestern gewährt wurde, das Allerheiligste in ihrer Kapelle aufzubewahren, weil er überzeugt war, dass in dieser Schwestern- und Spitalskapelle Jesus in der Eucharistie mehr angebetet werde als in der Pfarrkirche.

Bis heute ist uns die Liebe zur Anbetung ein heiliges Erbe unserer Gründerin geblieben. Ihrem Beispiel folgend besuchen wir Jesus im Allerheiligsten so oft als möglich. Von allem, was Mutter Barbara uns hinterlassen hat, ist die Sehnsucht nach der Vereinigung mit Jesus im Tabernakel der wohl bedeutendste geistliche Nachlass, den sie uns zurückgelassen hat. Wie Barbara Sicharter versuchen auch wir aus dem Quellgrund der Gnade jene Kraft zu schöpfen, die wir für unseren Dienst an den Menschen benötigen. Wie sie erleben auch wir, dass beständiger Friede und gelassene Freude nur in Christus zu finden sind. Im Allerheiligsten findet jede Seele jene Nahrung, die sie im Glauben, in der Liebe und in der Hoffnung erstarken lässt.

Seit 1885 hatten die Schwestern eine eigene Hauskapelle, die schlicht und klein zum gemeinsamen Gebet einlud. Dreizehn Jahre musste Mutter Barbara darauf warten, dass Jesus im Allerheiligsten in diese kleine Kapelle einziehen durfte. Der 04. November 1903 zählte zu den glücklichsten Tagen im Leben unserer Gründerin. Denn an diesem Festtag des heiligen Karl Borromäus wurde nicht nur die erste heilige Messe in der Schwesternkapelle zelebriert, sondern auch jene erste Hostie konsekriert, die danach im Tabernakel dauerhaft in der Kapelle zur Anbetung aufbewahrt werden durfte. Pius Fank hielt zu diesem Ereignis folgendes fest: „Als zum ersten Mal das Wandlungsglöcklein erklang, weinten die zwanzig Schwestern, die um den Altar knieten, Tränen beglückender Freude. Von nun an konnten sie mit dem eucharistischen Herrn der Welt unter einem Dache wohnen. Schwester Barbara hatte den Gipfel ihrer irdischen Wünsche erreicht. Über ihre Schwestern und ihre Anstalt wachte nun der Herr. Von da an war sie meist in der Kapelle vor dem Tabernakel zu finden.“

Mutter Barbara erkannte klar, dass das Gebet und die Anbetung überaus gnadenvoll sind, jedoch die eucharistische, sakramentale Vereinigung mit Christus in der Kommunion nicht ersetzen können. Jesus so oft als möglich in der konsekrierten Hostie zu empfangen, und damit in ihr Herz aufzunehmen, war ihr tiefstes Verlangen.

Zur Heiligen Messe mussten die Schwestern in den ersten Jahrzehnten in die Stiftskirche gehen. Auch ab 1903 wurde die Heilige Messe nicht alle Tag in der Spitalskapelle gefeiert, sodass die Schwestern an den restlichen Tagen in die Stiftskirche gingen.

Als sich Mutter Barbara 1898 auf dem Weg in die Stiftskirche den Fuß brach, der sie nach schlechter Verheilung fortan dazu zwang mit Krücken zu gehen, war für sie der Weg ins Stift Vorau zu beschwerlich geworden. Damals hatten die Schwestern noch nicht die Messerlaubnis, sodass Barbara Sicharter mehrere Jahre lang nur ganz selten kommunizieren konnte.

© CCIM

,Mir kommt vor, ich muss den Tabernakel aufreißen.‘

Pius Fank vermerkte dazu: „Als 1900 Dechant Karl erkrankte, vertrat ihn Chorherr Leo Friesenbichler einige Zeit in der geistlichen Leitung der Schwestern. Dieser muss eine hohe Meinung vom Innenleben Barbaras gewonnen haben, denn er äußerte sich einmal zu den Schwestern:

,Ich fühle mich verpflichtet, Schwester Barbara die heilige Kommunion öfter zu bringen.‘ Als die Schwestern schon die Messerlaubnis hatten und das Allerheiligste in der Hauskapelle aufbewahrt wurde, konnte Barbara gewöhnlich doch nur kommunizieren, wenn dort eine heilige Messe gelesen wurde. Dies geschah damals zweimal in der Woche. Barbara, die nie von sich redete, entschlüpfte einmal die Bemerkung: ,Mir kommt vor, ich muss den Tabernakel aufreißen.‘ Diese Worte machen es mehr als wahrscheinlich, dass sie sehr gelitten hat, weil sie nicht öfter kommunizieren konnte.“

Zu jener Zeit war ihr der Kommunionempfang nur an den beiden Tagen in der Woche möglich, an denen die Heilige Messe in der Schwesternkapelle gefeiert wurde. Für die restlichen fünf Tage blieb ihr nur das Verlangen Jesus zu empfangen. Viele Stunden verweilte sie in dieser Sehnsucht vor dem Allerheiligsten.

„Um ihr Verlangen stillen zu können,“ berichtet Fank, „war Barbara zu großen Opfern bereit. Sie wusste, dass am Nachmittag öfter ein Chorherr ins Spital kam, um einen Kranken zu besuchen oder zu versehen. So blieb sie an Tagen, an denen keine heilige Messe war, oft über Mittag hinaus nüchtern. Während sie früher gewöhnlich kein Frühstück genommen hatte, rührte sie jetzt oft auch das Mittagessen nicht an; sie schenkte es einem Armen oder ließ es wieder wegtragen. Wenn dann zufällig ein Chorherr zu einem Kranken kam, ließ sie ihn bitten, er möge ihr die heilige Kommunion reichen, sie sei noch nüchtern. Wer solche Opfer bringt, um kommunizieren zu können, darf gewiss ganz anders als die Durchschnittschristen die Anrufung der Herz-Jesu-Litanei beten: ,Herz Jesu, du König und Mittelpunkt aller Herzen, erbarme dich unser!‘

© CCIM

Zeichen der Verehrung

Die Dienerin Gottes Mutter Barbara Sicharter, die vorerst nur privat verehrt werden darf, war und ist für uns Schwestern, aber auch für viele Gläubige, ein nachahmenswertes Beispiel des christlichen Lebens. Menschen, die sie zu ihren Lebzeiten kannten, nannten sie eine Heilige. Ohne dem Urteil der Kirche vorzugreifen, geben wir hier einige Zeugnisse wieder, die H.H. Pius Fank in seiner Biografie über Barbara Sicharter gesammelt hat. Wenn auch Sie ähnliche Erfahrungen machen durften, bitten wir Sie, uns diese mitzuteilen.

Besserung des Gesundheitszustandes

Der Priester J. G. aus G. schrieb am 20. September 1944 folgenden Bericht: „Anfang März 1944 kam ich mit einem chronischen Gallenleiden und einer schweren Magensenkung ganz entkräftet in das Krankenhaus Vorau. Die Entkräftung war so weit fortgeschritten, dass ich zwölf Tage nicht zelebrieren konnte. Am 24. März zelebrierte ich zum erstenmal wieder, doch war ich so schwach, dass ich nicht fähig war, die Kommunion zu spenden. Ende März machte ich nun eine Novene zu Schwester Barbara, ging täglich zu ihrem Grab und setzte mein ganzes Vertrauen auf ihre Fürsprache.

Tatsächlich besserte sich von da an der Zustand wesentlich. Seit dieser Zeit hatte ich keinen Anfall, ich kam zu Kräften und konnte arbeitsfähig das Krankenhaus verlassen.“

© CCIM

Das Bild „Lebenswerk der Ordensgründerin Sr. Barbara Sicharter“ aus dem Bilderzyklus von Karin Wimmer, zeigt die betende Mutter Barbara. Ihr Leben ist ganz Christus geweiht. Auf ihren Armen trägt sie auf der einen Seite die Kranken und auf der anderen Seite ihre Mitschwestern. Aus dem Gebet erhält sie die Kraft. Die betenden Hände sind wie eine Flamme, das Gesicht ist ganz ins Licht hineingenommen und der Friede Christi, der sich auf sie senkt, ist ihr Schmuck. Durch diese Kraft und Ausstrahlung angezogen, erheben sich die Kranken von ihren Betten und werden in das Licht hineingenommen. Christus selbst nimmt sich ihrer an. Sr. Barbara wird zur Mittlerin und Stütze.
© ccim

Mütterlich

Wenn Mutter Barbara eine Schwester in den Krankendienst schickte, besprengte sie diese mit Weihwasser und segnete sie wie ihr Kind, indem sie ihr auf Stirne, Mund und Brust ein Kreuzzeichen machte.

Hierauf entließ sie die Schwester, wobei sie ihr mit ermutigendem Lächeln die Versicherung gab:

„Ich werde schon für dich beten!“

-- Dienerin Gottes M. Barbara Sicharter

Aufbauend

Mutter Barbara grübelte nie über das Wann und Wie der Erhörung. Mit vollster Zuversicht und Ruhe tröstete sie die zuweilen ratlosen und mutlosen Schwestern mit den schlichten Worten:

„Schauen wir nur zu beten!
Unser Herrgott wird schon sorgen!“

-- Dienerin Gottes M. Barbara Sicharter

Ihr Biograf Pius Fank schildert die Verabschiedung einer Schwester, die zum Hauskrankendienst aufbrach:
Mutter Barbara trug der Schwester „vor allem auf, mit dem Kranken recht lieb und gut zu sein.
Dann kniete die Schwester vor der Oberin nieder.

Diese besprengte sie mit Weihwasser und segnete sie wie ihr Kind,
indem sie ihr auf Stirn, Mund und Brust das Kreuzzeichen machte.
Hierauf entließ sie die Schwester,
indem sie ihr mit ermutigendem Lächeln die Versicherung gab:

Ich werde schon für dich beten!“

© pixabay free

Mit Sorgfalt und Bedacht wählte Mutter Barbara jene Schwestern aus, welche sie in die Häuser schickte, immer darauf bedacht, dass diese auch die nötige innere wie auch geistliche Reife für den Dienst fern des schützenden Klosters besaßen.

Jüngere Schwestern sandte sie aus diesem Grund nie alleine aus, besonders dann, wenn sie weite Wege zurückzulegen hatten. Die „gute alte Zeit“ war für die damals jungen Frauen sittlich und moralisch gesehen wohl doch keine so gute Zeit. Trotzdem war Mutter Barbaras Handeln nie von Ängstlichkeit gezeichnet, wohl aber von kluger Vorsicht und Umsichtigkeit geprägt.

Dass alle Schwestern, vor allem aber die jüngeren unter ihnen, von ihren Diensten immer wieder unbeschadet ins Kloster heimkehrten, verdankten sie in erster Linie Mutter Barbaras treuem Gebet. Darin waren sich die Schwestern einig.

Mutter Barbara selbst stellte ihr Arbeiten und Tun ganz in den Dienst Gottes, dem sie blind vertraute. Mit unerschütterlichem, heroischen Glauben legte sie ihm ihre Nöte und Sorgen ans Herz. Und von diesen hatte sie, als Leiterin einer wachsenden Gemeinschaft und eines aufstrebenden Krankenhauses, eine ganze Menge.

Geld und Lebensmittel waren immer knapp. Aber Mutter Barbara verzweifelte nie, sondern vertraute sich der Fürsorge des himmlischen Vaters an. Vermutlich liegt ihre hervorragende Fähigkeit, den Menschen Mutter zu sein, gerade darin begründet, dass sie sich zuallererst und zutiefst als Kind Gottes sah. In der Erfahrung der sorgenden und behütenden Liebe Gottes – und auch der Gottesmutter – lernte Barbara Mutter zu sein. Als Kind Gottes spiegelte sie seine Liebe wieder, so wie Kinder jene Liebe an andere wiedergeben, die sie von ihren Eltern empfangen haben.

Die Gottesmutter Maria war ein vollkommenes Kind Gottes – und als solches wurde sie erhöht zur Mutter Gottes und zur Mutter aller Menschen. Im Kindsein sind wir besonders empfänglich für die Liebe und fähig, diese empfangene Liebe zu verinnerlichen und sie dann, in der selben Weise weiterzugeben, wie wir sie empfangen haben. Umso ungetrübter unsere Liebe zu Gott ist, umso ungetrübeter können wir sie empfangen und weitergeben. Mutter Barbara hat ihr Leben ganz auf Gott bezogen gelebt und diese empfangene Liebe in mütterliche Liebe umgewandelt.

Sie wusste, wie weit sie selbst handeln konnte und musste, um den Menschen Gutes zu tun. Sie erkannte aber auch ganz klar, dass das Gebet die stärkste Macht ist, um anderen zu helfen. Wo sie ihre Schwestern nicht mehr selbst begleiten konnte, da war das Gebet der verlängerte Arm, mit dem sie ihre Schwestern beschützen konnte. Verfügte sie nicht über das Nötigste, so wusste sie, dass sie es durch ihr Gebet von Gott her erlangen konnte. Das bekannte Krapfenwunder und die Berichte, dass unter Barbaras segnender Hand das Essen letztendlich doch für alle reichte, wenn sie selbst es verteilte, sind nur einige plakative Zeugnisse für ihr Gottvertrauen und die Macht ihres Gebetes.

Mutter Barbara vertraute und mit diesem Vertrauen vermochte sie ihrem Schöpfer alles abzuverlangen. Mit Vorliebe kniete sie in der Stiftskirche in Vorau vor dem Gandenbild Mariens, der Immerwährenden Hilfe, um das helfende Eingreifen des Himmels in den großen und kleinen Anliegen zu erbitten. Mit großem Vertrauen suchte Barbara auch Zuflucht zur Mutter des Guten Rates, vor allem dann, wenn sie selbst ratlos war. Nicht zuletzt suchte unsere Gründerin Erhörung in den verschiedensten Angelegenheiten bei Jesus im Tabernakel, vor dem sie viele Stunden im Zwiegespräch verweilte.

Pius Fank schrieb über Mutter Barbara:
„Welch ein wunderbares Vertrauen zu Gott musste doch in ihrer Seele gereift sein,
wenn sie nicht über das Wann und Wie der Erhörung grübelte,
sondern mit vollster Zuversicht und Ruhe
die zuweilen ratlosen und mutlosen Schwestern
tröstete und aufmunterte mit den schlichten Worten:

Schauen wir nur zu beten! Unser Herrgott wird schon sorgen!“

Mutter Barbara lebte schon damals jenes Geheimrezept,
das Jesus Sr. Faustyna Jahre später anvertraute:
Jesus, ich vertraue auf dich!

Für Mutter Barbara waren das keine bloßen Worten. Sie füllte diesen Gebetsruf mit ehrlichem, aufrichtigem Vertrauen, ohne sich darum zu sorgen, wann und wie Gott ihr Bitten erhören wird. Hauptsache, sein Wille geschieht. Sie betete. Und damit war es gut. Damit hat sie ihre Sorge abgegeben, wie Don Dolindo, ein Zeitgenosse Mutter Barbaras letzter Jahre, die Menschen später lehrte: „Jesus, sorge du!“

Dieses Vertrauen, dass Gott ihre Sorgen zu seinen Sorgen macht und sich darum in einer Weise kümmert, die seiner wohlwollenden Liebe entspricht, verlieh Mutter Barbara jene Gelassenheit, die sie brauchte, um ihren Mitschwestern, den Kranken, Armen und Hilfesuchenden, Mutter sein zu können.

Zeichen der Verehrung

Die Dienerin Gottes, Mutter Barbara Sicharter, die vorerst nur privat verehrt werden darf, war und ist für uns Schwestern, aber auch für viele Gläubige, ein nachahmenswertes Beispiel des christlichen Lebens. Menschen, die sie zu ihren Lebzeiten kannten, nannten sie eine Heilige. Ohne dem Urteil der Kirche vorzugreifen, geben wir hier einige Zeugnisse wieder, die H.H. Pius Fank in seiner Biografie über Barbara Sicharter gesammelt hat. Wenn auch Sie ähnliche Erfahrungen machen durften, bitten wir Sie, uns diese mitzuteilen.

Heilung einer todkranken Dreijährigen

Das Mädchen M. K. aus S., drei Jahre alt, wurde am 10. Dezember 1942 wegen arger Bauchschmerzen und Fieber ins Krankenhaus in V. gebracht. Die ärztliche Untersuchung ergab Lungenentzündung und schwere Bauchfellentzündung. Das Kind litt sehr unter der von der Bauchfellentzündung hervorgerufenen Darmlähmung.

In der dritten Krankheitswoche zeigten sich starke Fieberschwankungen. Auf die Frage der Mutter, wie es mit M. stehe, gab der Arzt zur Antwort: „Sehr schlechte Herztätigkeit, es ist keine Aussicht, Sie müssen jeden Augenblick gefasst sein.“

In der Vertretung des Arztes der Anstalt kam ein zweiter Arzt, der sich auch der Mutter gegenüber sehr bedenklich äußerte mit den Worten: „Es ist ganz schlimm.“

Hierauf traten neue Entzündungsherde in der Lunge auf; die Kleine war ganz abgemagert und vom Fieber vollständig entkräftet – dem Tode nahe.

Nun begann die Mutter eine Novene zu Schwester Barbara und betete am Grab derselben für ihr Töchterlein. Von da an besserte sich der Zustand des Kindes. Am 28. März 1943 wurde es geheilt aus dem Krankenhaus entlassen.

 

Das Grab unserer Gründerin, der Dienerin Gottes Mutter Barbara Sicharter, lädt auch heute noch auf dem Stiftsfriedhof in Vorau zum stillen Gebet und Gedenken ein. (siehe Bild)

 

© CCIM
© ccim

Missionarisch

„Nicht jede Schwester brachte es fertig, in stiller Ergebung immer ihr Ja zu sagen, wenn sie, kaum von einem Kranken heimgekehrt, gleich wieder zu einem anderen geschickt wurde. Bei einer solchen Gelegenheit entschlüpfte einer Schwester die Bemerkung: „Das ist ja ein wahres Zigeunerleben!“ Ruhig und gütig, aber mit überzeugter Festigkeit, sprach sie zu den Schwestern:

„Nein, ihr geht auf Mission!“

-- Mutter Barbara Sicharter

1875, ein Jahrzent nach der Gründung, bewohnte Mutter Barbara das Tonihäusl in Vorau mit ihren sechs Mitschwestern und zehn Pfleglingen. Für 17 Personen war das einstige Gasthaus allerdings zu klein und Barbara Sicharter übersiedelte deshalb nach dem Kauf des Stroblhauses in Vorau mit allen Mitbewohnern und dem ganzen Hausrat in das heutige Mutterhaus, unweit des Stiftes Vorau. Hier war Platz, um noch weitere Schwestern und Pfleglinge aufzunehmen.

Am 21. Jänner 1876 erteilte die k.k. Statthalterei die ersehnte Spitalsbewilligung. Mittlerweile waren es bereit zehn Schwestern, die 16 Patienten stationär versorgten. Gleichzeitig wurde die Hauskrankenpflege in der Bevölkerung immer begehrter.

© CCIM

Die sogenannten Blauen Schwestern standen unermüdlich im Einsatz für die ihnen Anvertrauten. Ab 1890 gründete Mutter Barbara auf Ansuchen der Gemeinden und Pfarren Filialen, in denen sie noch mehr Menschen betreuen zu konnten. Vorerst wurden 1890 vier Schwestern ins Bürgerspital Pöllau zur Pflege der Spitalspatienten und zum Ausbau der Hauskrankenpflege entsandt.

Mit Med.-Rat Dr. Hans Mühlbauer erhielt im Jahr 1891 das Spital in Vorau, das zu jener Zeit den Namen „Barbara Sichartersche Kranken- und Siechenanstalt“ trug, den ersten ärztlichen Leiter, der sich verdienstvoll für das Liebeswerk der Gründerin einsetzte.

Mutter Barbara schonte sich selbst nicht und schien unentwegt darauf bedacht zu sein, ihre kleine Gemeinschaft zu stärken und alle Möglichkeiten auszuschöpfen, um den Notleidenden zu helfen.

© CCIM

Aber sie wusste auch, wo die Grenzen waren. 1900 sah sie sich gezwungen, alle Anfragen zu weiteren Neugründungen von Filialen auszuschlagen. Das fiel dieser schlichten und eifrigen Frau, die nur für Gott und die anderen lebte, gewiss sehr schwer. Aber sie erteilte Absagen an den Pfarrer von Schäffern, der um zwei Schwestern für sein Armenhaus bat. Anfragen aus dem Bürgerspital Weiz, aus Graz, Wien und der Obersteiermark wurden wegen fehlender Kapazitäten ebenfalls abgelehnt. Der Bekanntheitsgrad der Schwestern verbreitete sich auch über die heutigen Grenzen hinweg. So mussten Bitten aus Maribor und Ungarn ebenfalls mit Bedauern zurückgewiesen werden.

Der Patientenzustrom, wie auch viele Ordenseintritte, erforderten immer wieder neue Zubauten beim Mutterhaus. Ebenso kostete der Betrieb einer zum Mutterhaus gehörenden Landwirtschaft, um die Schwestern und Patienten ernähren zu können, weitere kostbare Arbeitsressourcen. Die Ordensfrauen, die kirchenrechtlich gesehen noch keine waren, arbeiteten oftmals bis an den Rand der Erschöpfung. Sie teilten mit den Kranken und Armen ihr spärliches Essen und litten des Öfteren selbst Hunger, damit sie ihre Kranken ernähren konnten. Mittleweile versorgten sie bis zu 100 Kranke jährlich in ihrem Spital und waren zusätzlich in der Hauskrankenpflege tätig. Wenn nötig sprangen sie auch als Magd in Hof und Stall ein, um ein erkranktes Familienmitglied zu ersetzen.

© pixabay free

Schwestern sind auch nur Menschen. Da ist es verständlich, dass unter dieser Arbeitslast, bei gleichzeitiger Entbehrung von Nahrung und benötigter Ruhezeit, mitunter auch ein Murren aufkam. Das ist nicht löblich, aber zutiefst menschlich. Ein solches Ereignis ist uns in der Biografie unserer Gründerin überliefert:

„Nicht jede Schwester brachte es fertig, in stiller Ergebung immer ihr Ja zu sagen, wenn sie, kaum von einem Kranken heimgekehrt, gleich wieder zu einem anderen geschickt wurde. Bei einer solchen Gelegenheit entschlüpfte einer Schwester die Bemerkung: „Das ist ja ein wahres Zigeunerleben!“ Ruhig und gütig, aber mit überzeugter Festigkeit, sprach sie zu den Schwestern:

„Nein, ihr geht auf Mission!“

Hier, in dieser kleinen Episode erfahren wir, was die eigentliche Triebfeder Mutter Barbaras war, die ihren Eifer im Aufbau der Gemeinschaft und des Krankenhauses sowie des Pflegedienstes erklärt. Tief in ihrem Herzen war sie eine echte Missionarin, die in den Kranken und Leidenden Christus sah, dem sie dienten. Aber Mutter Barbara schaute nicht nur durch die Menschen auf Christus hin durch; sie nützte jeden noch so kleinen Liebesdienst, um den Menschen von Christus zu erzählen – sei es durch ihre Worte, ihre Gesten oder ihr liebevolles Handeln und gab damit ihren Schwestern ein nachahmenswertes Beispiel.

© pixabay free

Barbara Sicharter nützte ihre soziale Aufgabe vorzüglich dazu, das Reich Gottes auszubreiten und den Menschen mittels ihres heilenden Dienstes den Weg zum ewigen Heil zu weisen. Diesen missionarischen Grundgedanken unserer Gründerin dürfen wir als Vorauer Marienschwestern und als Erben ihres Werkes in der heutigen Zeit umsetzen.

So engagieren sich derzeit einige Mitschwestern besonders in der Spitalsseelsorge. Dank Mutter Barbara verstehen wir unsere Aufgabengebiete als ein weites Missionsfeld, das uns gegeben ist, um am Aufbau des Reiches Gottes mitzuwirken – und zwar dort, wo jeder gerade steht. Und wie schon damals, zu Lebzeiten unserer Gründerin, so sind auch heute oftmals die kleinen Gesten jene, die Großes bewirken können, wenn man dem Geist Gottes dafür Raum gibt.

Zeichen der Verehrung Heilung eines Ileus

Im Jahre 1942 wurde J. H. aus B. mit schwerer Darmstörung (Darmverschluss und Darmlähmung) ins Krankenhaus zu V. eingeliefert. Alle Bemühungen des Arztes (Einspritzungen, Heißluft usw.) waren erfolglos. Der Kranke verlangte mit großem Heißhunger Speisen, die er bald mit großer Heftigkeit erbrach. Der Arzt erklärte, er könne Flüssigkeit zu sich nehmen; wenn das Erbrechen beginne, müsse der Magen ausgepumpt werden. So ging es Tage hindurch, ohne dass eine Besserung eingetreten wäre. Der Kranke verlor das klare Bewusstsein und wurde immer Schwächer. Da er das Versehen ablehnte, waren die Pflegeschwestern um das körperliche und seelische Wohl des Mannes gleich besorgt. Sie begannen eine Novene zu Schwester Barbara.

Am siebenten Tag der Novene fing der Darm wieder an zu arbeiten. Der Arzt sah dies als sicheres Zeichen des nahen Todes an und gab die Hoffnung auf; er sagte zu den Pflegeschwestern, sie sollen nur spritzen, es helfe so nichts mehr.

Am nächsten Morgen war der Kranke bereit, sich versehen zu lassen, und empfing die heiligen Sakramente. Er starb nicht, sein Zustand besserte sich von Tag zu Tag, nach kurzer Zeit konnte er das Krankenhaus verlassen und ging wieder wie früher seinem Berufe nach.

© pixabay free

Setzen auch Sie ein Zeichen der Verehrung

Verehren Sie Mutter Barbara? Haben Sie in einem Anliegen auf die Fürsprache unserer Gründerin Barbara Sicharter vertraut und Hilfe erfahren?
Bitte teilen Sie Ihre Freude darüber mit uns, und schildern Sie uns Ihre Erfahrung in einem kurzen Bericht! Wir danken schon jetzt für Ihre Mühe und Ihr Zeugnis!

Bitte, schicken Sie ihre Zeugnisse am besten handschriftlich mit Datum, Unterschrift und Kontaktdaten an:

Sr. Clara Maria Neubauer CCIM
Stiftingtalstraße 169, A-8010 Graz
Tel: 0664-255 93 17      
sr.claramaria(at)marienschwestern-vorau.at

-- Sr. Clara Maria Neubauer CCIM
© ccim

Glaubensstark

Eines Tages kam Mutter Barbara in die Küche und fragte, ob schon ein paar Krapfen fertig wären; es seien Arme draußen. Und sie teilte von den vorhandenen Krapfen den ganzen Vormittag aus. Schließlich meinte die Küchenschwester, die Schwestern würden zu Mittag nichts zu essen haben. Da lächelte Schwester Barbara und sagte:

„Gott wird schon sorgen!“ 

Trotz der berechtigten Sorge der Küchenschwester wurden alle satt.

-- Mutter Barbara Sicharter

Heiterkeit

Mutter Barbaras immer lächelndes Antlitz strahlte das innere Glück ihrer großen Seele wieder. Sie, die selbst immer lächelte, freute sich von Herzen, wenn sie andere fröhlich lachen sah. Sie freute sich kindlich mit, wenn die Schwestern um den großen, runden Tisch herumsaßen, strickten und nähten, dabei sangen, sich unterhielten und lachten. Bei einer solchen Gelegenheit sagte sie einmal zu den fröhlichen Schwestern:

„So sehe ich euch gern.So möchte ich euch fotografieren!“

-- Mutter Barbara Sicharter

Als Wohltäterin weithin bekannt

Barbara, die in der ganzen nordöstlichen Steiermark als Wohltäterin bekannt und anerkannt war, wurde zu ihrem Namensfest von der Bevölkerung alljährlich groß gefeiert. Dazu wurde in der Biografie festgehalten: „Am Vortag kamen die Gratulanten bis in die Nacht hinein und überreichten der lächelnden Oberin ihre Geschenke. Da man die persönliche Anspruchslosigkeit Barbaras kannte, bestanden die Geschenke vorzüglich in Lebensmitteln, Küchenbedarf, Wäsche und Kleiderstoffen; damit war ja ihrer Anstalt [Spital] am meisten gedient. Besonders die Bevölkerung des Marktes wetteiferte in Geschenken und Gaben; ein Gratulant suchte den anderen zu überbieten. Eine Schwester, die einen solchen Nachmittag miterleben konnte, glaubte ohne viel Übertreibung sagen zu können: Es ist wohl eine ganze Fuhre gewesen.“ Barbara behielt aber nichts für sich allein. Alles teilte sie mit ihren Schwestern und vorrangig mit ihren Kranken und Siechen und den Armen, die an ihre Tür klopften. Einer dieser Bettler schwelgte 20 Jahre später noch immer in dankbarer Erinnerung an M. Barbaras barmherzige Liebe. Er berichtete, dass er damals an einem eiskalten Wintertag nach Vorau gekommen sei und im Markt übernachtet hatte.

„Am nächsten Morgen sei ihm ungut gewesen, er hätte so gern einen heißen Kaffee gehabt. In sechs Häuser sei er gekommen, überall habe man ihm Suppe angeboten. Da sei er ins Krankenhaus gegangen und habe zu Schwester Barbara gesagt, was er so gern haben möchte. Barbara habe gelächelt und ihm sofort einen heißen Kaffee richten lassen. Da habe er sich wieder ganz wohl gefühlt.“

Mutter Barbara war sehr liebevoll und einfühlsam im Umgang mit den Menschen. Wer auch immer irgendeine Not litt, bei Mutter Barbara erfuhr er Hilfe. Sie stand den ihr Anvertrauten mit mütterlichem Rat und liebevoller Tat zur Seite.

„Ihre immer wieder aufleuchtende heldenhafte Liebe zu den armen und leidenden Brüdern und Schwestern in Christus“, so Fank, “drängte Barbara zur äußersten Freigebigkeit. Solange sie noch selbst die Küche besorgte, verteilte sie zuweilen das meiste von den zubereiteten Speisen an die Armen, die zu ihr kamen, so dass oft nur wenig übrig war. ‚Aber das wenige‘, so pflegten ihre Mitschwestern zu erzählen, ‚reichte doch wieder aus.‘ Als schon eine andere Schwester das Kochen besorgte, musste Schwester Barbara zum Ausspeisen kommen, denn unter ihren Händen schien alles besonders gesegnet zu sein.“

Gott liebt den fröhlichen Geber

Die folgende Begebenheit, die Pius Fank beschreibt, ist bei uns bis heute als „Krapfenwunder“ bekannt. „Eines Tages begann die langjährige Küchenschwester Theresia Haas Krapfen zu backen. Da kam Schwester Barbara und fragte, ob schon einige Krapfen fertig seien; es seien Arme draußen. Und sie teilte von den vorhandenen Krapfen aus. Das ging während der ganzen Zeit der Zubereitung des Mittagessens so weiter, so dass schließlich die Küchenschwester Vorstellungen machte, die Schwestern würden zu Mittag nichts zu essen haben; es war nur mehr wenig vorhanden. Da lächelte Schwester Barbara und sagte: ‚Gott wird schon sorgen.‘ Trotz der berechtigten Sorge der Küchenschwester wurden alle satt.“

© pixabay free

Frohsinn und Heiterkeit prägten das Leben M. Barbaras

Für Mutter Barbara hatte die Fröhlichkeit ihren berechtigten Platz nicht nur in der Faschingszeit. Sie selbst war eine Frohnatur und trug immer ein zartes Lächeln auf ihrem Gesicht. Ihre Freude kam von Gott, dem sie kindlich vertraute.

Barbara wollte auch die Menschen um sich froh machen. Ein wahrhaft demütiger Mensch, der Barbara war, besitzt die Fröhlichkeit. Von Barbara Sicharter wurde bezeugt, dass man sie nie traurig gesehen hatte, obwohl sie vielen widrigen Umständen begegnete. Sie verstand es, all ihre Sorgen Gott zu übergeben und damit zu seiner Sorge zu machen.

Fank schrieb dazu nieder: „Barbara war sicher eine Frohnatur von Kindheit auf, aber sie war es ganz anders als so viele Menschen, die lachen und scherzen, wenn nichts auf ihnen lastet, die aber gleich den Kopf hängen lassen, wenn das Leben sie enttäuscht. Wenn man einem bejahrten, von Leid und Sorgen erfüllten Menschen, wie es Schwester Barbara besonders gegen Ende ihres Lebens war, nachsagen konnte, dass man sie nie verzagt, nie traurig, nie mutlos gesehen habe, so kam dies von jener menschlich-christlich ausgereiften Seelenhaltung, die der heilige Paulus ‚Frieden und Freude im Heiligen Geist‘ nennt.“

Fank attestierte unserer Gründerin, dass sie sich ihrem Ordenspatron, dem heiligen Franz von Assisi gleich, selbst als alternde Oberin noch kindlich über die kleinen Vögel freuen konnte, wenn sie zu ihrem Zimmer kamen. Selbst die Vögelchen speiste sie mit ein paar Brotkrumen.

Eine Stunde der gemeinsamen Freude

Zur Zeit der Rekreation, einer Stunde zur Erholung der Schwestern, die dann ihr Schweigen unterbrechen durften, war Mutter Barbara glücklich, wenn viele kommen konnten, um miteinander ungezwungen zu plaudern. Barbara richtete es nahezu immer so ein, dass sie bei der Rekreation anwesend war. Fank gibt uns einen kleinen Einblick in diese Erholungszeiten: Wenn Mutter Barbara „auch wenig redete, so war sie doch immer sehr heiter. In den letzten Lebensjahren saß sie wegen ihres leidenden Fußes gern neben dem warmen Ofen. Aber sie freute sich kindlich mit, wenn die Schwestern um den großen runden Tisch herum saßen, strickten, nähten, dabei sangen, sich unterhielten und lachten. Bei einer solchen Gelegenheit sagte sie einmal: ‚So sehe ich euch gern. So möchte ich euch fotografieren!‘“

© ccim

Ein Priester erinnerte sich noch 50 Jahre nach seiner Begegnung mit Mutter Barbara an ihre Freundlichkeit und ihren heiteren Gesichtsausdruck. „Ihr immer lächelndes Antlitz strahlte das innere Glück ihrer großen Seele wieder. Man hätte denken können, sie koste schon etwas von jener Seligkeit, die jede begnadete Seele erfüllen wird und beglücken muss, wenn ihr der göttliche Richter und Vergelter sagen wird: ‚Geh ein in die Freude deines Herrn!‘“

Wer ein Trostpflaster für seine Seele braucht, der nehme sich die Zeit, Mutter Barbaras Antlitz zu betrachten und der Friede und die Freude ihres Herzens wird auf den Betrachter übergehen. Manchmal genügt es, Menschen, die aus der Kraft Gottes lebten, einfach nur anzuschauen. Das Gesicht eines tief gläubigen Menschen spricht Bände und sagt oft mehr als viele Worte. So ist es auch mit Mutter Barbara. Sie bezog ihre Heiterkeit aus dem tiefgreifenden, inneren Schweigen, das sie immer mehr mit Gott vereinte.

Zeichen der Verehrung Heilung an Leib und Seele

Im Jahre 1939 lag im Altersheim in W. ein Mann, der an schwerer Atemnot litt. Trotz der ärztlichen Behandlung wurde sein Zustand immer bedenklicher, so dass man ein Ersticken befürchtete. Obschon in Todesgefahr, wies der Kranke den Priester mit höhnischem Lächeln ab.

Zwei Pflegeschwestern begannen eine Novene zu Schwester Barbara. Am dritten Tag der Novene ließ sich der Kranke ohne Schwierigkeiten versehen. Er starb nicht, vielmehr besserte sich sein leibliches Befinden.

(Auszug aus der Biografie von Pius Fank)

Setzen auch Sie ein Zeichen der Verehrung

Verehren Sie Mutter Barbara? Haben Sie in einem Anliegen auf die Fürsprache unserer Gründerin Barbara Sicharter vertraut und Hilfe erfahren?
Bitte teilen Sie Ihre Freude darüber mit uns, und schildern Sie uns Ihre Erfahrung in einem kurzen Bericht! Wir danken schon jetzt für Ihre Mühe und Ihr Zeugnis!

Bitte, schicken Sie ihre Zeugnisse am besten handschriftlich mit Datum, Unterschrift und Kontaktdaten an:

Sr. Clara Maria Neubauer CCIM
Stiftingtalstraße 169, A-8010 Graz
Tel: 0664-255 93 17      
sr.claramaria(at)marienschwestern-vorau.at

-- Sr. Clara Maria Neubauer CCIM
© ccim

Sie erkannte, dass auch der Mensch äußerlich schön und gesund wirken kann, obwohl sein Herzen gänzlich verdorben sein kann. Diese Erkenntnis spornte die junge Frau an, sich mehr und mehr auf Gott hin auszurichten. Sie wagte den Schritt von traditionell geprägter Frömmigkeit hin zu einer echten Gottesbeziehung, in der sie sich von Gott ganz in den Dienst nehmen ließ. Für Gott da sein, für ihn zu leben und das mit Frauen, die sich Jesus gegenüber in ähnlicher Weise geöffnet hatten wie sie, das war ein Herzenswunsch, der während einer langen, schweren Krankheit für Barbara immer konkretere Form annahm.

Beharrlich verfolgte sie diesen Weg, den sie als Anruf Gottes an sie verstand. Gott, der die Mitte ihres Lebens geworden ist, sollte auch die Mitte einer Frauengemeinschaft werden, die sich wie Barbara zu einem ehelosen Leben für Christus gerufen wussten. Als Barbara Sicharter Mitte Dreißig war erhielt sie im Jahr 1865 die Erlaubnis, ihre Vision in die Tat umzusetzen. Am 30. Mai verließ sie ihr Elternhaus.

Sie begann mit einigen Frauen auf die Vorsehung vertrauend als betende Gemeinschaft, die sich ganz nach dem Willen Gottes ausrichten wollte. Und Gott eröffnete nach und nach seine Pläne, die er mit ihnen hatte. Bereits ein Jahr nach der Gründung fanden die ersten Schwestern ihre Berufung in der Pflege kranker, alter, leidender und bedürftiger Menschen, die bei ihnen anklopften und um Hilfe baten.

© ccim

Mit dieser mutigen Frau schenkte Gott den Menschen im Joglland die Versorgung durch Medizin und Pflege. Bis heute ist das Marienkrankenhaus, gegründet von Mutter Barbara als „Barbara Sichartersche Kranken- und Siechenanstalt“, für die gesundheitliche Betreuung der Bevölkerung da. Als Vorauer Marienschwestern nehmen wir auch unsere Berufung in der Seelsorge wahr – bei den Kranken, Sterbenden und Hilfesuchenden. So tragen wir das Erbe unserer Gründerin weiter, die den Krankendienst als Mission verstand, um nicht nur den körperlichen Gesundheitszustand zu verbessern, Leidende zu trösten und Sterbende zu begleiten, sondern um ihnen auch den Weg in die Ewigkeit aufzuzeigen und sie damit zu einem Glück zu führen, das diese Welt nicht zu geben vermag.

Danken wir Gott am heutigen Geburts-, Tauf- und Namenstag Mutter Barbaras gemeinsam dafür, dass er sich mit diesem Werk der Nächstenliebe um die Kranken und Leidenden des Jogllands annimmt und danken wir ihm auch, dass er uns vor 192 Jahren in dem kleinen neugeborenen Mädchen verborgen eine so mutige und zielstrebige Frau geschenkt hat, die sich ihm und den Menschen vorbehaltlos hingegeben hat. Mutter Barbara starb im Rufe der Heiligkeit am 09. Februar 1905. Beten wir miteinander, dass sie eines Tages zur Ehre der Altäre erhoben wird, damit die Kirche eine weitere Selige erhält, die den Menschen über das Joglland hinaus als Licht leuchtet, das zu Christus führt.

© ccim

Gottergeben

Mutter Barbara hegte ein geradezu kindliches Vertrauen in die Vorsehung Gottes. Wie ein Kind überließ sie sich seinem heiligen Willen und war auf diese Weise formbar wie Wachs in seinen Händen. Was auch immer sie tat, war ein sich Fügen in seine Pläne. Nie suchte sie ihre eigenen Interessen oder Anerkennung. In allem wollte sie nur eine demütige Dienerin für sein Werk sein. So konnte sie gelassen Gottes Wirken und Eingreifen abwarten.
Gerne sagte sie deshalb:

“Wenn es der Wille Gottes ist, wird es geschehen;
ich will nur das, was Gott will.”

© pixabay free

Gebet um die Seligsprechung von Mutter Barbara Sicharter

Herr Jesus Christus,
du hast Mutter Barbara angeregt,
nach dem Vorbild der reinsten
Jungfrau und Gottesmutter Maria
in demütigen Gottvertrauen
sich ganz in den Dienst der Liebe zu stellen.

So bitten wir dich im Vertrauen
auf deine Barmherzigkeit und Güte
Zeichen sichtbar werden zu lassen,
die Mutter Barbaras gottgefälliges Leben bestätigen,
damit die Kirche sie bald in die Zahl
deiner Seligen und Heiligen einreihen kann.

Auf die Fürsprache Mariens
schenke auch uns dein reiches Erbarmen.
Darum bitten wir
durch Jesus Christus unseren Herrn. Amen.

© ccim

Gebet um die Seligsprechung von Mutter Barbara Sicharter

Guter Vater!
Sieh auf deine Tochter,
Mutter Gründerin Barbara Sicharter.
Sie hat auf dich, liebender Vater,
kindlich vertraut.
Gewähre uns auf die Fürsprache Mariens
Wunder deiner Liebe,
damit die Kirche Mutter Barbara
bald in die Schar der Seligen und Heiligen
aufnehmen kann.
Schenke jungen Frauen und Mädchen
dadurch die Gewissheit,
dass Mutter Barbaras Charisma
einen Weg aufzeigt,
der in der Nachfolge deines Sohnes zum Ziel führt.
Gib ihnen durch ihr Beispiel den Mut,
aufzubrechen, um sich von dir
ganz in Dienst nehmen zu lassen:
zur Ausbreitung des Evangeliums
und zum Heil aller notleidenden Armen und Kranken.
Darum bitten wir durch Jesus Christus,
unseren Herrn. Amen.

© ccim