Statue der Gottesmutter
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Wir wünschen allen eine gesegnete Osterzeit
und die Freude und den Frieden des Auferstandenen!

Ihre Vorauer Marienschwestern

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Ostergebet

 

Herr Jesus Christus,

deine Auferstehung hat neue Hoffnung

in diese Welt gebracht.

 

Denn du bist durch den Tod

hinübergegangen in ein Leben in Gottes Licht.

Auch mich und alle,

die auf dich hoffen,

willst du diesen Weg führen in deiner Spur.

Dafür danke ich dir!

 

Hilf mir,

das Licht von Ostern im Herzen zu bewahren,

damit es mir leuchte in schweren Zeiten

und die Gewissheit wachhalte,

dass du selbst am Ziel meines Weges stehst.

 

Sei mit deinem Licht auch bei all jenen,

deren Leben dunkel ist,

deren Hoffnung erstorben,

deren Glaube erkaltet ist.

Lass auch für sie dein Licht leuchten

und Ostern werden!

© pixabay free

Am dritten Tage Ostergedicht von Lothar Gassmann

Es war am dritten Tage nach Jesu Kreuzestod.
Die Frauen gingen hin zum Grab voll Trauer und voll Not.
Da bebte laut die Erde. Ein Engel kam herab und sprach:
Was sucht ihr Jesus hier? Seht, Er verließ das Grab!

Sie sagten es den Jüngern, doch viele glaubten’s nicht,
bis Er in ihre Mitte trat. Sie sahen Sein Gesicht.
Er zeigte seine Wunden, aß Fische, brach das Brot –
und selbst der Zweifler rief nun aus: „Du bist mein HERR und Gott!“

Dann fuhr Er auf zum Himmel und ist jetzt nicht zu seh`n.
Doch wenn Er sichtbar wiederkommt, wird jeder aufersteh‘ n.
Sagt diese Botschaft weiter den Völkern in der Welt
und tauft sie auf den Namen des, der jeden Sieg behält!

Predigt von der Osternachtfeier Prof. Dr. Hansjörg Rigger

Liebe Brüder und Schwestern!
Am letzten Sonntag, am Palmsonntag, als die Passionsgeschichte aus dem Markusevangelium vorgelesen wurde, da wurde ganz am Ende noch eine Frau genannt, nämlich Maria aus Magdala. Sie hatte genau das beobachtet, was wir am Karfreitag aus dem Johannesevangelium gehört haben, nämlich, dass Joseph von Arimathäa ein neues, noch nie gebrauchtes Grab zur Verfügung stellte, Pilatus darum bat, und Jesus schließlich dort in jenem Grab bestattete und das Grab versiegelte. Maria aus Magdala hat diesen Vorgang beobachtet. Das ist definitiv. Es gibt im menschlichen Leben nichts Definitiveres, als das Grab.

Das verstehen wir noch alles, bis zum Grab reicht unser Verstand. Ich persönlich erinnere mich, als im vergangenen Jahr meine Mutter begraben wurde, und auch wir über uns ergehen lassen mussten, dass einem am Grab noch einmal alle einem die Hände schütteln, … , bin ich, als die Leute alle abgezogen waren, als einziger, meine Geschwister waren auch alle weg, zurückgeblieben. Der Totengräber zögerte und ich sagte zu ihm: „Nur zu: Schütten Sie das Grab nur zu!“ Und ich stand da, es war ein sonniger Tag im August, und ich sah, wie eine Schaufel Sand, eine nach der anderen, in den Sarg fiel und ich dachte mir noch, die nächste Schaufel wird die letzte sein. Dann sehe ich vom Sarg nichts mehr. Ich wusste, diese Geschichte ist irdisch hier zu Ende. Maria von Magdala, zusammen mit einigen anderen Frauen, machte sich in aller Frühe auf den Weg. Und ich möchte Ihnen die Frage stellen: “Was war der Impuls?“

Sie können mir antworten: Sie hatten Angst vor den Juden, deswegen in aller Frühe. Aber diese Frauen sind aufgebrochen, um Jesus zu salben.

Aber sie hatten doch gesehen, dass dieser riesengroße Grabstein davor gewälzt wurde, das Grab versiegelt wurde. Wen meinten sie dort am Grab antreffen zu können, der die Kraft und die Stärke gehabt hätte, das Grab wieder zu öffnen? Was war der Impuls? Bleiben wir noch einmal bei Maria von Magdala. Maria von Magdala liebte den Herrn! Das hatte einen Grund, denn nach dem Lukas-Evangelium hatte er sie von sieben Dämonen befreit. Wir könnten sagen, von sieben Krankheiten. Sieben Mal wurde ein solcher Stein aus Ihrem Leben weggewälzt. Sie kam zum Grab und diese Frauen fragen sich: „Wer, wer wälzt uns den Stein weg?“ Aber Maria von Magdala wusste es in ihrem Herzen. Wer? Eigentlich nur er, denn in meinem Leben, da hat er sieben Steine weggewälzt, die auf mir lasteten, die mich gefangen hielten. Wie gelähmt, gefesselt.

Liebe Brüder und Schwestern, es war die Liebe, welche diese Frauen trieb. Im Hohelied der Liebe bricht die Braut auf und sagte: Ich suchte ihn die ganze Nacht, helft mir ihn finden, ihn, den ich so liebe. Im nächsten Satz ist von einer Flamme die Rede, welche die Liebe entzündet hat im Herzen dieser Frau. Diese Liebesflamme ist es, die diese Frauen antreibt und sie erleben etwas, das unerhört ist, nicht bekannt, das alle Kategorien sprengte. Das Grab war offen und der Herr nicht da. Es befällt sie zunächst eine Angst. Der Herr ist nicht mehr da? Wer hat Ihn weggenommen, wo ist er? Es ist fast so, wie unsere Angst, wenn wir Liebe erfahren: Diese Liebe könnte aufhören! Die Angst, die wir alle kennen, wenn ein lieber Mensch stirbt. Der Tod. er hat mir diesen Menschen entrissen, aber hört jetzt die Liebe auf? Die Liebe ist stark wie der Tod. Ja, in Christus hat sie sich als stärker erwiesen. Und diese Frauen brechen auf, gehen zu den Jüngern und nun kann dieses entflammte Herz, es ist das Osterfeuer, weitergeben und es reicht bis zu uns hierher. Bis 2015. Amen