Statue der Gottesmutter
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Bitte um gedeihliches Wetter

(abgewandelte Form des Wettersegens)

Gott, allmächtiger Vater, segne uns und schenke uns gedeihliches Wetter; halte Blitz, Hagel und jedes Unheil von uns fern. Segne die Felder, die Gärten und den Wald und schenke uns die Früchte der Erde. Begleite unsere Arbeit, damit wir in Dankbarkeit und Freude gebrauchen, was durch die Kräfte der Natur und die Mühe des Menschen gewachsen ist. Das gewähre uns der dreieinige Gott, der Vater und der Sohn und der Heilige Geist. Amen.

Gal 5,19-20: Die Werke des Fleisches sind deutlich erkennbar:
Unzucht, Unsittlichkeit, ausschweifendes Leben,  Götzendienst, Zauberei, Feindschaften, Streit, Eifersucht, Jähzorn, Eigennutz, Spaltungen, Parteiungen, Neid und Missgunst, Trink- und Essgelage und Ähnliches mehr.
Ich wiederhole, was ich euch schon früher gesagt habe: Wer so etwas tut, wird das Reich Gottes nicht erben.

Gal 5,22-23: Die Frucht des Geistes aber ist
Liebe, Freude, Friede, Langmut, Freundlichkeit, Güte, Treue, Sanftmut und Selbstbeherrschung;
dem allem widerspricht das Gesetz nicht.

Offb 3,8: Ich kenne deine Werke, und ich habe vor dir eine Tür geöffnet, die niemand mehr schließen kann. Du hast nur geringe Kraft, und dennoch hast du an meinem Wort festgehalten und meinen Namen nicht verleugnet.

Jak 5,9: Klagt nicht übereinander, Brüder, damit ihr nicht gerichtet werdet. Seht, der Richter steht schon vor der Tür.

Kol 4,3: Betet auch für uns, damit Gott uns eine Tür öffnet für das Wort und wir das Geheimnis Christi predigen können, für das ich im Gefängnis bin;

Lk 13,24: Bemüht euch mit allen Kräften, durch die enge Tür zu gelangen; denn viele, sage ich euch, werden versuchen hineinzukommen, aber es wird ihnen nicht gelingen.

Lk 16,20: Vor der Tür des Reichen aber lag ein armer Mann namens Lazarus, dessen Leib voller Geschwüre war.

Mt 6,6: Du aber geh in deine Kammer, wenn du betest, und schließ die Tür zu; dann bete zu deinem Vater, der im Verborgenen ist. Dein Vater, der auch das Verborgene sieht, wird es dir vergelten.

Mt 25,10: Während sie noch unterwegs waren, um das Öl zu kaufen, kam der Bräutigam; die Jungfrauen, die bereit waren, gingen mit ihm in den Hochzeitssaal und die Tür wurde zugeschlossen.

Dan 3,93: Dann ging Nebukadnezzar zu der Tür des glühenden Ofens und rief: Schadrach, Meschach und Abed-Nego, ihr Diener des höchsten Gottes, steigt heraus, kommt her! Da kamen Schadrach, Meschach und Abed-Nego aus dem Feuer heraus.

Sir 28,24: Schau, deinen Weinberg umzäunst du mit Dornen, mach auch Tür und Riegel an deinen Mund!

Sir 21,24: Ungezogen ist es, an der Tür zu horchen, der Verständige aber verschließt seine Ohren.

Spr 26,14: Die Tür dreht sich in ihrer Angel und der Faule in seinem Bett.

Ijob 31,32: Kein Fremder musste draußen übernachten, dem Wanderer tat meine Tür ich auf.

Gen 4,7: Nicht wahr, wenn du recht tust, darfst du aufblicken; wenn du nicht recht tust, lauert an der Tür die Sünde als Dämon. Auf dich hat er es abgesehen, doch du werde Herr über ihn!

Mt 24,33: Genauso sollt ihr erkennen, wenn ihr das alles seht, dass das Ende vor der Tür steht.

Predigt von Diözesanbischof Dr. Egon Kapellari

Eine weitere Etappe der Entwicklung dieses Hauses auf die Zukunft hin ist abgeschlossen. Dafür ist einer Reihe von Menschen zu danken, die dies durch einen großen Einsatz zuwege gebracht haben: allen voran die Frau Generaloberin Marianne Schuh und ihre geistlichen Schwestern und mit ihnen viele Frauen und Männer, denen das Gedeihen dieses Hauses am Herzen liegt. Zuerst und zuletzt ist aber dem Dreieinigen Gott zu danken, der den Vorauer Schwestern die Kraft gegeben hat, vor neuen großen Herausforderungen nicht zu kapitulieren, sondern tiefer ins Gebet einzutauchen und so auch neue Kraft zu gewinnen, die sich auch im Mut zum Umbau und Neubau gezeigt hat, aber vor allem in neuen geistliche Berufungen ihre Fruchtbarkeit erweist.

Die Vorauer Schwestern tragen den Namen Marias, der Mutter Christi und Mutter der Kirche. Das zeigt programmatisch, dass sie sich besonders von zwei Worten berühren lassen wollen, die Maria bei der Hochzeit in Kana gesprochen hat. Das eine Wort war ein Hinweis auf ihren Sohn Jesus und eine Einladung, ihm zu vertrauen. Es lautet: „Was er euch sagt, das tut.“ Dieses Wort begleitet seither die Kirche als Einladung zur Nachfolge Christi an jeden einzelnen Christen und an alle Christen gemeinsam.

Das andere Wort Marias in Kana war an Jesus selbst gerichtet als Hinweis auf eine Situation von Not, in die Menschen geraten waren und als Hoffnung auf eine notwendige Hilfe durch Jesus. „Sie haben keinen Wein mehr“, hat Maria zu Jesus gesagt. Über die konkrete Situation damals in Kana hinaus ist das ein Diagnosewort betreffend immer wiederkehrende Grenzsituationen im Leben einzelner Menschen und ganzer Völker. Wein ist ein Lebensmittel und daher auch ein Symbol für Lebenssinn, Lebenskraft und auch für Glaubenskraft. Maria, die ihren Sohn als Fürsprecherin um das Weinwunder in Kana gebeten und dies nicht vergebens getan hat, bleibt seither eine Anwältin von Menschen, denen – bildhaft gesprochen – der Wein ausgegangen ist: der Wein des Lebenssinnes, der Wein der Glaubenskraft.

Liebe Vorauer Marienschwestern! Diese beiden Worte Marias als Fürbitte für Menschen und als Einweisung in die Nachfolge Christi gehören zur Seele Ihres Dienstes für Gott und für die vielen Ihnen anvertrauten Menschen.

Heute, am 14. September 2011, dem liturgischen Fest der Kreuzerhöhung, stellt uns die Kirche das Kreuz Christi vor Augen. Es war am Karfreitag nur ein Marterholz, aber durch die Auferstehung Christi am dritten Tag ist es ein Lebensbaum geworden. Die Gemeinschaft der Vorauer Marienschwestern will Menschen in Krankheit und Not helfen, ihr Kreuz zu tragen und darunter nicht zusammenbrechen, weil Jesus schließlich nicht bei den Toten geblieben, sondern Sünde und Tod im Osterereignis überwunden hat. Darum gibt es in diesem Orden einerseits das Mitleiden mit den Leidenden und das stellvertretende und auch das sühnende Gebet und Opfer für gottfern gewordene Menschen. Und andererseits darf, ja muss es hier immer wieder und mehr noch eine österliche Frömmigkeit und Fröhlichkeit geben im Blick auf Christus, den Auferstandenen, dessen Wunden nicht getilgt, aber verklärt worden sind.

Möge dieses Haus im Blick und im Hören auf Jesus und auf Maria eine Quelle bleiben und noch mehr werden, aus der viele Menschen, denen der Wein, die Lebens- und Glaubenskraft auszugehen droht, trinken und neue Kraft gewinnen können.