Statue der Gottesmutter
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Während dieser Jahre der Entstehung des Dogmas und der Erscheinung in Lourdes nahm dieser neue Glaubenssatz, wie sich heute vermuten lässt, im geistlichen Leben unserer Gründerin einen weiten Raum ein. Einige Monate nach der Verkündigung des Dogmas hatte Mutter Barbara ihr Bekehrungserlebnis als sie im Wald über einen umgefallenen jungen Baum nachdachte, der äußerlich gesund aussah, innerlich aber ganz vermodert war. Die Ereignisse und die Botschaften von Lourdes berührten sicher auch Barbaras Herz. 1861, am Hochfest der Unbefleckten Empfängnis, erkrankte Barbara schwer und konnte Monatelang das Bett nicht verlassen. In dieser Zeit reifte in ihr ihre außergewöhnliche Berufung. 1865 konnte sie ihr Vorhaben nach langem Prüfen durch ihren geistlichen Begleiter in die Tat umsetzen. Sie gründete mit einigen Frauen aus ihrem Heimatort Wenigzell in Vorau eine kleine Kommunität, die sie dem Patronat der Unbefleckten Empfängnis anvertraute. Diese Gemeinschaft entwickelte sich laufend und ist seit 1928 „Kongregation der Schwestern von der Unbefleckten Empfängnis in Vorau“.

Als Marienschwestern bemühen wir uns um ein gutes christliches Ordensleben, das sich am Beispiel der Immaculata orientiert. Deshalb ist es für uns auch von großer Bedeutung, dass wir uns als einzelne Schwester, wie auch als Gemeinschaft, alljährlich am 08. Dezember der Immaculata weihen.

 

Auf diese Weiheerneuerung bereiten wir uns durch die 33 Schritte nach Grignion und mit einer Novene vor.

 

Bei den Laudes erneuern wir unsere Weihe an die Gottesmutter dem Beispiel unserer Gründerin folgend: Freudig übergeben wir uns Maria mit kindlichem Vertrauen, weil wir aus Erfahrung wissen, dass wir an der Hand unserer lieben Mutter sicher geleitet werden.

 

Der heilige Maximilian Kolbe, der sein Leben ganz der Immaculata anvertraut hatte, sagte einmal: „Habt gar kein Vertrauen auf euch selber, werft euch mit allen euren Prüfungen und Versuchungen der Immaculata hin, und ihr werdet siegen.“

 

Weil auch wir unser ganzes Vertrauen in die Hilfe und Fürbitte der Gottesmutter gelegt haben, erneuern wir unsere Weihe an die Heilige Jungfrau täglich im Gebet und in kleinen Akten der Hingabe. Mit dem heiligen Antonius Maria Claret können wir sagen: „Maria ist meine Mutter, meine Beschützerin, meine Lehrerin, sie ist nach Jesus mein Ein und Alles.“

 

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„Alle Gaben, alle Gnaden,
alle himmlischen Wirkungen
kommen von Christus dem Haupt
und gelangen zum Körper der Kirche
durch Maria wie durch den Hals.

 

Maria, die jungfräuliche Mutter,
ist dem Haupt am allernächsten.
Ihre Aufgabe ist es,
den Körper mit dem Haupt zu verbinden.

 

Ein Glied,
das den lebensspenden Einfluss
des Hauptes erfahren will,
sich aber weigert
diesen durch den Hals zu empfangen,
würde vollkommen vertrocknen und sterben.“

 

(Hl. Robert Bellarmin)

 

 

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Tagesgebet

Großer und heiliger Gott,
im Hinblick auf den Erlösertod Christi
hast du die selige Jungfrau Maria
schon im ersten Augenblick ihres Daseins
vor jeder Sünde bewahrt, um deinem Sohn eine würdige Wohnung zu bereiten. Höre auf ihre Fürsprache: Mache uns frei von Sünden
und erhalte uns in deiner Gnade,
damit wir mit reinem Herzen zu dir gelangen.
Darum bitten wir durch Jesus Christus.

Gabengebet

Herr, unser Gott, in deiner Gnade
hast du die selige Jungfrau Maria auserwählt
und vor jeder Sünde bewahrt.
An ihrem Fest feiern wir das Opfer,
das alle Schuld der Menschen tilgt.
Befreie uns auf ihre Fürsprache
aus der Verstrickung in das Böse,
damit auch wir heilig und makellos vor dir stehen. Darum bitten wir durch Christus, unseren Herrn.

Schlussgebet

Herr und Gott,
das Sakrament,
das wir empfangen haben,
heile in uns die Wunden jener Schuld,
vor der du die allerseligste Jungfrau Maria
vom ersten Augenblick ihres Daseins an
auf einzigartige Weise bewahrt hast.

Darum bitten wir durch Christus,
unseren Herrn.

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Akt der Hingabe

 

Ich überlasse mich deinen Händen, o Maria,
wende und drehe mich wie Ton;
gib ihm eine Form und zerbrich sie wieder.

 

Du bist die Herrin,
ich habe nichts zu sagen.

 

Es genügt,
dass ich zu allen deinen Wünschen bereit bin,
und dass nichts in mir
deinem Wohlgefallen entgegen sei!

 

Verlange, befiehl, verbiete,
ich bin bereit zu gehorchen.

 

Was willst du, das ich tun soll?
Was willst du, das ich nicht tun soll?

 

Erhöht oder erniedrigt,
getröstet oder leidend,
deinen Plänen dienend oder zu nichts nütze,
jedem Dienste leistend oder jedermann zur Last,
werde ich dich immer in gleicher Weise lieben,
meinen Willen dem Deinigen unterwerfen
und opfern und bei allem sagen:

 

„Meine Seele ist die Sklavin Mariä,
es geschehe mit mir in allem, nach ihrem Wohlgefallen.“

 

(Auszug aus dem Akt der vollen Hingabe an die allerseligste Jungfrau; Das goldene Buch)

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In 33 Schritten mit Maria zu Jesus

Diesen Weg der 33 Schritte lehrte der heilige Ludwig Maria Grignion im „Goldenen Buch“.

Grignion erklärt, warum wir uns der Gottesmutter weihen sollen: „Maria ist die erhabene Form Gottes, die vom Heiligen Geiste bereitet wurde, um in ihr den Gottmenschen durch die Vereinigung der göttlichen und menschlichen Natur in der einen Person des Sohnes Gottes naturgetreu zu bilden. Diesem Modell fehlt wahrlich kein Zug des Göttlichen. Wer sich daher jener Form anpasst und widerstandslos in ihr bilden lässt, nimmt alle Züge Jesu Christi an und zwar auf eine leichte und angenehme Weise, die der menschlichen Schwäche entspricht. Ohne großen Kampf und ohne drückende Beschwerde wird er Christus ähnlich werden, wobei auch jede Gefahr einer Täuschung ausgeschlossen ist, da der Teufel zu Maria keinen Zutritt hat und niemals haben wird. O, welch ein Unterschied zwischen einer Seele, die, wie ein Bildhauer auf ihre eigene Kraft angewiesen, sich mühsam in Christus umzuwandeln sucht, – und einer lenksamen, losgeschälten, selbstlosen Seele, welche, ohne auf sich zu vertrauen, sich ganz in Maria verliert und dort von der Hand des Heiligen Geistes bilden lässt! Ach, wie viele Flecken und Mängel, wie viel Verblendung und Selbsttäuschung, wie viel Natürliches und Menschliches haftet so leicht der ersten Seele an; wie sicher, wie schnell, wie mühelos gelangt die andere zur Ähnlichkeit mit Christus!

Es gibt kein Geschöpf und wird nie ein solches geben, in welchem Gott mehr verherrlicht wird als in der heiligsten Jungfrau Maria; selbst die Cherubim und die Seraphim im Himmel nehme ich nicht davon aus. Maria ist das Paradies Gottes, seine geheimnisvolle Welt, in die der Sohn Gottes eintrat, um in ihr Wunder seiner Allmacht und Weisheit zu wirken, um sie unversehrt zu erhalten und sich ewig in ihr zu gefallen. Gott schuf eine Welt für den pilgernden Menschen, nämlich die Erde, die wir bewohnen, und eine Welt für den seligen Menschen, das himmlische Paradies. Für sich selbst schuf er eine andere Welt, der er den Namen Maria gab, unbekannt fast allen Sterblichen hienieden, unbegreiflich selbst den Engeln und Heiligen des Himmels.“

Wenn wir die Gesellschaft Mariens suchen, werden wir Jesus finden. Denn Maria hat nur ein Ziel vor Augen: Uns zu heiligen, damit wir in der Ewigkeit glücklich sein können und die himmlischen Freuden genießen dürfen.

Grignion möchte, dass Maria für uns eine Gussform ist, in die unser Geist und Wesen eingegossen wird, damit wir eine zweite Maria werden.

Wem die Ausführungen des „Goldenden Buches“ zu aufwendig sind, der kann die 33-tägigen geistlichen Übungen auch anhand vereinfachter Weihebüchlein machen, die auch ganz leicht im Internet zu finden sind – etwa bei Radio Maria oder auf der Website 33 Schritte. Es werden auch Hefte für Kinder angeboten.

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Gesang des hl. Grignion von Montfort

 

Zur Ehre Gottes will ich dankend singen
Der Jungfrau Lob und ihrer Güte Macht.
Möcht‘ es wie Donner in die Herzen bringen:
Glückselig, der sich ihr zum Opfer bracht‘!

Lasst mich die Gnadenwunder euch erzählen,
Die sie an ihrem Diener hat getan:
Auch euch will sie vor and’ren auserwählen,
Nehmt sie zum Leitstern auf der Lebensbahn!

Sie ist mein Reichtum, ist die Bundeslade,
Erfüllt von unerreichter Heiligkeit,
Ist meine Zufluchtsstatt auf irrem Pfade,
Mein Tugendborn; ihr ist mein Herz geweiht.

Mit ihrer Unschuld darf ich mich umhüllen
In meiner Armut, darf mit ihrem Geist
Demütig im Gebet mein Herz erfüllen,
Sie ist’s, die immer mich zu Jesus weist.

Die Arche ist sie in der Sturmflut Toben,
In ihrem Schutz kann ich nicht untergeh’n,
Kann auch im Leid den Ratschluss Gottes loben
Und auch im Dunkel seine Güte seh’n!

Sie hebt mich wie auf mütterlichen Flügeln
Aus meiner tiefen Niedrigkeit empor.
Und auf der Ewigkeit besonnten Hügeln
Stellt sie als Kind mich ihrem Sohne vor.

Und ist sie Mittlerin in Himmelsweiten,
So ist sie Helferin auf Erden hier:
Will ich auf steilen Wegen abwärts gleiten,
Durch ihre Mutterhand wird Rettung mit!

Will meine Seele einmal bang verzagen,
Denkt sie an ihre täglich neue Schuld:
Maria hilft die Sündenlast mir tragen,
Wenn ich mich still empfehle ihrer Huld.

Sie stärkt im Kampf mir Mut und Gottvertrauen,
Sie ist in Sturm und Not mein Hoffnungsschild:
Sie lässt im Glauben ihren Sohn mich schauen;
Tief mir im Herzen ruht ihr heilig Bild.

In ihrer Demut ruhet meine Stärke,
Aus ihr schöpf‘ ich der Gnade heil’ge Flut,
Sie ist der reine Spiegel meiner Werke,
Der Läut’rungsborn für alle ird’sche Glut.

Doch ist Maria mir der Weg im Leben,
Der mich zu Jesus führt, zu ihrem Sohn,
So wir der Heiland mir die Richtung geben
Zu seinem Vater auf des Himmels Thron.

Und dass es immerdar mir mög‘ gelingen,
Im Willen Gottes fest und treu zu ruh’n,
Will alles durch Maria ich vollbringen,
Ihr weih’n mein Leben, all mein Sein und Tun.

Euch aber bitt‘ ich, flehet für mich Sünder,
Dass mir der Ew’ge meine Schuld verzeiht:
Und liebet Jesus als Mariens Kinder
In dieser Welt und in der Ewigkeit!

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Hymnus an die Unbefleckte

Meine Unbefleckte Königin Maria, ich freue mich mit dir, dass Gott dich mit so großer Reinheit gesegnet hat.
Ich danke unserem Schöpfer, dass er dich vor aller Makel der Schuld bewahrte.
Ich bin fest von dieser Wahrheit überzeugt und bereit, wenn es notwendig wäre, mein Leben hinzugeben
für diesen so erhabenen und ganz einzigen Vorzug deiner Unbefleckten Empfängnis.
Ich wünschte, die ganze Welt möchte dich kennen und preisen als das schöne Morgenrot, immer geschmückt mit dem göttlichen Licht,
als die auserwählte Arche des Heiles, die vor dem allgemeinen Schiffbruch der Sünde bewahrt blieb,
als jene vollkommene und unbefleckte Taube, für die dein göttlicher Bräutigam dich selbst erklärt hat,
als den verschlossenen Garten, der der Lieblingsaufenthalt Gottes ist, als die versiegelte Quelle, zu der der böse Feind nie Eingang fand.
Ich wünschte, die ganze Welt möchte dich kennen als jene weiße Lilie, die zwischen den Dornen, nämlich den Kindern Adams, wächst,
die alle von der Sünde befleckt, in der Feindschaft Gottes geboren werden,
während du allein ganz strahlend rein, ganz heilig, aufs innigste von deinem Schöpfer geliebt, geboren wurdest.
Bitte, lass mich loben, wie Gott dich lobte:
Du bist ganz schön und kein Makel ist an dir, ganz heilig, ganz schön.
Du bist immer eine Freundin Gottes gewesen.
Wie schön bist du, meine liebenswürdigste, meine Unbefleckte Jungfrau, so schön in den Augen Gottes.
Schau mit deinen barmherzigen Augen auf die schrecklichen Wunden meiner armen Seele.
Sieh mich an, habe Mitleid mit mir und heile mich, du schöne Geliebte des Herzens, zieh auch mein elendes Herz zu dir.
Welche Gnade sollte dir Gott versagen, der dich zu seiner Mutter und zu seiner Braut erwählt,
dich deshalb vor jedem Sündenmakel bewahrt und dich allen Geschöpfen vorgezogen hat.

EWIGE PROFESS der Vorauer Marienschwestern

Der 08. Dezember 2018 war für unsere Gemeinschaft ein einzigartiger Festtag, der zwei Tage lang gefeiert wurde: die erste EWIGE PROFESS in unserer Ordensgeschichte mit Übergabe der neuen Ordensregel, welche uns die Ablegung der Ewigen Profess erst ermöglichte. Auf dem ersten Foto sind alle Schwestern zu sehen, denen die neue Regel überreicht wurde.

Herr Diözesanbischof Dr. Wilhelm Krautwaschl feierte mit uns den Festgottesdienst (Bild Mitte). Die ersten zweiundzwanzig Schwestern legten dabei die Ewige Profess ab. Am Tag darauf legten die restlichen Schwestern ihre Ewige Profess ab. Wir danken Gott und Maria, der Unbefleckten Empfängnis, für diese große Gnade! Ein herzlicher Dank gilt auch all jenen, die für uns gebetet haben! Vergelt’s Gott!