Statue der Gottesmutter
Menü

1. Adventsonntag (27.11.2011)

„Hört, eine helle Stimme ruft und dringt durch Nacht und Finsternis: Wacht auf und lasset Traum und Schlaf – am Himmel leuchtet Christus auf.“ So beginnt der Hymnus in den Laudes, dem Morgenlob der Kirche zu Beginn der Adventzeit.

Die Kirche schenkt uns jedes Jahr vier Wochen zu Vorbereitung auf das Kommen Christi. Es ist Zeit aufzustehen und die Werke der Finsternis abzulegen. Im Laufe eines Jahres sammelt sich viel Müll in unseren Herzen an, man wird lau, nachlässig – und schließlich, der Mensch ist ein „Gewohnheitstier“. Aber jetzt ist die Zeit, um liebgewordene Verhaltensweisen zu überprüfen. Manches könnte neu werden und einiges Gute könnte noch vertieft werden. Wenn Jesus kommt und an die Tür unseres Herzens klopft, soll er uns bereit finden. Lassen wir nicht zu, dass er traurig weggehen muss, weil wir seine Stimme nicht hören oder nicht erkennen.

Paulus schreibt an Titus: „Denn die Gnade Gottes ist erschienen, um alle Menschen zu retten. Sie erzieht uns dazu, uns von der Gottlosigkeit und den irdischen Begierden loszusagen und besonnen, gerecht und fromm in dieser Welt zu leben, während wir auf die selige Erfüllung unserer Hoffnung warten: auf das Erscheinen der Herrlichkeit unseres großen Gottes und Retters Christus Jesus.“ (Tit 2,11-13)

Cyrill von Jerusalem meinte, Paulus spricht „zunächst von einem ersten Kommen, für das er dankt, dann von einem zweiten, auf das wir warten.“ Cyrill sagt über das Kommen Christi: „Bei seinem ersten Kommen lag er in Windeln gewickelt in der Krippe; beim zweiten wird er in Licht gekleidet sein wie in ein Gewand. Beim ersten trug er das Kreuz und wehrte sich nicht gegen die Schmach; wenn er das zweite Mal kommt, umringt und verherrlicht ihn die Heerschar der Engel. Darum halten wir uns nicht nur an sein erstes Kommen, sondern erwarten auch das zweite. … Mit den Engeln werden wir dem Herrn entgegen ziehen, ihm huldigen und rufen: „Hochgelobt sei der da kommt im Namen des Herrn.“

Gehen auch wir dem Herrn an der Hand unserer heiligen Schutzengel entgegen. Bitten wir die heiligen Engel von Bethlehem, uns zu Christus zu führen, damit wir seines Friedens teilhaftig werden.