Statue der Gottesmutter
Menü

Sieben-Schmerzen-Rosenkranz (17.02.2012)

Die Fastenzeit lädt die Gläubigen dazu ein, über das Leiden und Sterben Jesu nachzudenken. Sein Kreuzestod hat der ganzen Menschheit Erlösung und Heil gebracht. Als Marienschwestern betrachten wir aber auch gerne die Leiden der Gottesmutter anhand des Rosenkranzes zu Ehren der sieben Schmerzen Mariens.

Durch das Aufopfern ihres seelischen Martyriums wurde Maria zur Miterlöserin. Maria lehrt uns, ihrem Vorbild folgend, unsere eigenen Schmerzen, Nöte und Beschwerden aufzuopfern zur Sühne für unsere eigenen Sünden wie auch für die Sünden der ganzen Menschheit. Der Rosenkranz beleuchtet einige markante Erlebnisse der heiligen Jungfrau, welche ihr die Rolle als Mutter des Erlösers schmerzlich bewusst machten.

Rosenkranz_von_den_sieben_Schmerzen_Mariens

Ob es Maria bewusst war, zu welch tiefem Leid sie mit ihrem großen „Fiat“ bei der Verkündigung durch den Erzengel Gabriel zugestimmt hatte? Bestimmt, denn sie war Jüdin und eine ehemalige Tempeljungfrau, somit vertraut mit den heiligen Schriften und den Prophezeiungen über den Messias. Sie hatte Gott ihr Ja gegeben; der Engel hatte sie verlassen; der Geist Gottes war über sie gekommen und nun trug sie den verheißenen Messias unter ihrem Herzen. Welche Freude, welches Glück, … welch tiefes Leid muss in ihrem Herzen gewesen sein, denn Jesajas Worte aus dem vierten Lied des Gottesknechts, umklammerten vermutlich schon damals ihr Herz, wenn sie dumpf und dröhnend an ihr Mutterherz drangen: … seine Gestalt war nicht mehr die eines Menschen … er wurde verachtet und von den Menschen gemieden … ein Mann voller Schmerzen, mit Krankheit vertraut …wie einer, vor dem man das Gesicht verhüllt, war er verachtet; … wir schätzten ihn nicht. … doch er wurde durchbohrt wegen unserer Verbrechen, wegen unserer Sünden zermalmt.

Maria hat zweifach gelitten: als Mutter und als Gläubige. Sie liebte Gott als Tochter des Vaters, als Braut des Heiligen Geistes und als Mutter des Sohnes Gottes. Und dann war da noch Josef, mit dem sie verlobt war. Wie sollte sie ihm sagen, dass sie schwanger war? Würde er glauben können, dass Gottes Sohn in ihrem Schoß heranwuchs? Josef hatte dem Engel geglaubt.

Dann kam der nächste Schicksalsschlag. Hochschwanger musste sie eine beschwerliche Reise nach Bethlehem antreten und ihren Sohn mitten im kalten Winter in einem Viehstall zu gebären. Und als sie ihn in ihren Armen hielt, holten sie wieder die Worte Jesajas ein?

Die Bibel schweigt über diese verborgenen Leiden der Gottesmutter. Vieles lässt sich nur erahnen. Wie viel Leid mag sie wohl unseretwegen ertragen haben? Der Rosenkranz beginnt erst bei der Weissagung des greisen Simeons – und endet mit der Grablegung Jesu.

Vertrauen wir uns jederzeit dieser guten Mutter an, denn sie hat die großen und kleinen Leiden dieser Erde kennen gelernt und alles Leid in einen heiligen Schmerz gewandelt. Gehen wir zu ihr, wenn uns Kummer bedrückt, denn die „Mater Dolorosa“ ist eine Expertin in allen Betrübnissen des Lebens.