Statue der Gottesmutter
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2. YOUCAT-Abend (05.03.2013)

Wir freuen uns über das rege Interesse an unseren Angeboten zur Vertiefung des Glaubenswissens, das Benedikt XVI. allen Gläubigen so ans Herz gelegt hat.

Beim 1. YOUCAT-Abend wurden die ersten vier Punkte abgehandelt. Heute sprach P. Lukas Hofer SAC im einführenden Vortrag sehr ausführlich über die Punkte fünf bis sieben. Einige Impulse des Abends haben wir anhand einer Mitschrift Punkt für Punkt zusammengefasst. Die Antworten zu den Fragen des Jugendkatechismus lesen Sie bitte im YOUCAT nach.

YC 5 stellt die Frage: Warum leugnen Menschen Gott, wenn sie ihn doch mit ihrer Vernunft erkennen können?

Anhand des Römerbriefs (1,18-32) beantwortete der P. Lukas die Frage:

Sie haben Gott erkannt, ihm aber nicht gedankt und ihn nicht geehrt. Die Menschen erkennen Gott, aber es geht darum, ihm zu danken und ihn zu ehren. Und so fallen sie auf sich selbst und meinen, selbst das Leben zu sein und ihr Herz verfinstert sich. Es sind gekrümmte und verschlossene Herzen, die in der Finsternis sind. Sie behaupten weise zu sein und sind doch nur Toren, die die Herrlichkeit Gottes mit dem Menschenbild vertauschten. Sie machen sich selbst zu Gott oder andere zu Göttern. Sie vertauschen die Wahrheit mit der Lüge und beten das Geschöpf an, weil sie Gott außer Acht gelassen haben. Sie bestimmen selbst, was Gut und Böse ist, das heißt: Sie essen vom Baum der Erkenntnis. Ursache ist der Stolz, weil sie gleich sein wollen wie Gott. Auch die Selbstsucht ist modern geworden. Sie drehen sich nur um sich selbst. Hauptsache, sie haben alles, egal wie es dem anderen geht.

Kehrt um und glaubt an das Evangelium! Kehrt um zu Gott, zu Jesus. Glauben heißt, annehmen des Geschenkes, das Gott ist. Wenn wir ihn selbst und seine Botschaft annehmen, dann ist das Reich Gottes in uns. Wir tragen den lebendigen Gott in uns und bringen ihn zu den Menschen. Der größte Wert ist, dass wir als Kinder Gottes Gott gehören. Da gibt es keine Minderwertigkeit mehr für uns. Es kommt nur darauf an, wer Gott für mich ist. Durch die Menschwerdung Jesu sind wir vergöttlicht. Wir gehen einer ungeheuren Herrlichkeit entgegen. Dieses Ziel dürfen wir nicht aus den Augen verlieren.

Sich selbst verleugnen heißt, meinen Eigenwillen dem Willen Gottes anzugleichen. Wer sein Leben (im Egoismus) retten will, der wird es verlieren. Menschen, die sich um sich selbst drehen, bei denen wird es immer enger. Sie haben um sich herum nur Sündenböcke. Darum wird es immer enger. Eigenwillig und selbstherrlich durchs Leben gehen, macht eng. Wir dürfen dann Jesus bitten: Rette mich aus meinem „Ich“. Es muss die Umkehr vom „Ich“ zum „Du“ vollzogen werden. Was nützt es dem Menschen, wenn er die ganze Welt gewinnt, aber sein Leben verliert? Nur Jesus Christus kann dieses an die Welt verlorene Leben wieder zurückkaufen. Wir können uns nicht selbst aus Sünde und Tod befreien. Darum ist er gekommen, um sein Leben hinzugeben für viele. Wir dürfen auch für andere das kostbare Blut stellvertretend annehmen – zu deren Rettung.

Fragen wir uns:
Wie weit lasse auch ich eine tiefgreifende Erkenntnis Gottes nicht zu? Vielleicht aus Angst, dass ich mich ändern müsste? Gott zwingt sich nicht auf. Er läuft mir nach und wenn ich falle, hebt er mich auf. Gott sagt nie: Das ist ein hoffnungsloser Fall.

YC 6: Kann man Gott überhaupt in Begriffe fassen? Kann man sinnvoll von ihm sprechen?

P. Lukas führte diese Frage folgenderweise aus: Gott bleibt ein Geheimnis, wir können ihn nie durchschauen. Er wird eine Ewigkeit lang ein Geheimnis bleiben, dem wir uns nur anbetend nahen dürfen. Die wahre Anbetung bewahrt uns, Gott habhaft zu werden. Die Heiligen werden verehrt. Wir preisen Gott für das, was er an ihnen und für sie und durch sie getan hat. Wir dürfen nie versuchen, Gott in den Griff zu bekommen. Wir dürfen uns nur von ihm erfassen lassen.

Wir sind Abbild Gottes und widerspiegeln Gottes Wahrheit, indem wir Gott annehmen. Aus mir selbst bin ich es nicht, nur aus Gott. Wenn ich die Liebe Gottes annehme, werde ich Liebe. Der Mensch ist total abhängig von Gott. Aus sich ist er nicht, weil nur Gott das Leben ist. Wir sollen eins sein, wie Gott eins ist. Wir sollen eine in Gott begründete Gemeinschaft sein.

YC 7: Warum musste Gott sich zeigen, damit wir wissen, wie er ist?

P. Lukas antwortete: Jeder Mensch kann durch die Vernunft, durch die Schöpfung, die die natürliche Offenbarung Gottes ist, Gott erkennen. Wer hat das alles geschaffen? In der Betrachtung der Natur werden wir auf unseren Schöpfer stoßen. Wer ist denn dieser Schöpfer? Das kann nur Gott selbst beantworten. Der Mitmensch kann mich mit seiner Vernunft wahrnehmen, aber mehr kann ich nur wissen, wenn er mir das sagt. Ich als Mensch offenbare mich, so weit ich will. Jeder Mensch hat eine Intimsphäre. Da darf man nicht eindringen. Wir dürfen auch nicht behaupten: „Der denkt so …“ Wir sollen auch keine lebendige Zeitung sein.

Gott hat sich aus Liebe selbst geoffenbart. In der Menschheitsgeschichte hat er sich beginnend bei Abraham immer tiefgreifender geoffenbart. Er hat seinen Willen, die Sichtweise Gottes, die Ordnung in der Schöpfung, kundgetan. Aber wir Menschen hebeln die Ordnung Gottes aus und fallen so in Unordnung. Die Gebote Gottes gewähren uns in Freiheit zu leben. Das Gebot: Du sollst nicht morden, lässt mich ohne Angst leben. Die Offenbarung Gottes wird in der Geschichte Israels bis zur Menschwerdung Jesu sichtbar und weitergetragen in der Kirche. Glauben kommt vom Hören.

Wir müssen uns folgende Grundfragen stellen:
Was ist der Mensch?
Was ist Sinn und Ziel des Menschen?
Was ist das Gute und was ist die Sünde?
Woher kommt das Leid und welchen Sinn hat es?
Was ist der Weg zum wahren Glück?
Was ist der Tod, das Gericht und die Vergeltung nach dem Tod?
Was ist jenes letzte Geheimnis das uns fragen lässt, woher wir kommen und wohin wir gehen?

In Jesus Christus werden diese Fragen in seiner Person beantwortet. So hat es Gott gefallen, dass wir durch Jesus Zugang haben zum Vater und der göttlichen Natur teilhaftig werden. Wenn Eheleute heute zusammenbleiben, ist es ein Wunder. Das können sie nur in Jesus Christus. Darum sind sie ein lebendiges Zeichen, dass Gott existiert.

Der nächste YOUCAT-Abend ist am Dienstag nach Ostern, am 2. April 2013. Sie sind wieder herzlich eingeladen.