Statue der Gottesmutter
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Pfingsten – Hochfest des Heiligen Geistes (19.05.2013)

Pfingsten, der 50. Tag nach dem Paschafest, der 50. Tag nach Ostern, ist

der Gründungstag der Kirche.

Johannes Paul II. sieht in der Sendung Jesu und in der Sendung des Heiligen Geistes eine ganz enge Verbindung: „Der auferstandene Christus »bringt« den Aposteln, indem er gleichsam eine neue Schöpfung einleitet, den Heiligen Geist. Er bringt ihn um den Preis seines »Fortgehens«: Er schenkt ihnen diesen Geist gewissermaßen durch die Wunden seiner Kreuzigung: »Er zeigte ihnen seine Hände und seine Seite«. Kraft dieser Kreuzigung kann er ihnen sagen: »Empfangt den Heiligen Geist«. Es bildet sich so ein enges Band zwischen dem Senden des Sohnes und dem Senden des Heiligen Geistes. Es gibt keine Sendung des Heiligen Geistes (nach der Ursünde) ohne das Kreuz und die Auferstehung:

»Wenn ich nicht fortgehe, wird der Beistand nicht zu euch kommen«.

Es bildet sich auch ein enges Band zwischen der Sendung des Heiligen Geistes und der Sendung des Sohnes innerhalb der Erlösung. Die Sendung des Sohnes findet in gewissem Sinne ihre »Vollendung« in der Erlösung. Die Sendung des Heiligen Geistes »schöpft« aus der Erlösung: »Er nimmt von dem, was mein ist, und wird es euch verkünden«. Die Erlösung wird vollständig gewirkt vom Sohn als dem Gesalbten, der in der Kraft des Heiligen Geistes gekommen ist und gehandelt hat, indem er sich schließlich am Holz des Kreuzes als Ganzopfer hingegeben hat. Aber zugleich wird diese Erlösung im Herzen und Gewissen der Menschen - in der Geschichte der Welt - vom Heiligen Geist, dem »anderen Beistand«, ständig gewirkt.“ (Enzyklika „Dominum et vivificantem“, § 24)

Christus, auferstanden von den Toten und in den Himmel aufgefahren, hat sein Wort erfüllt, das er vor seiner Himmelfahrt gesprochen hatte: „Und ich werde die Gabe, die mein Vater verheißen hat, zu euch herabsenden. Bleibt in der Stadt, bis ihr mit der Kraft aus der Höhe erfüllt werdet.“ (Lk 24,49) Die Apostel und die Jünger gehorchten Jesus. Betend versammelten sie sich in Jerusalem mit Maria, seiner Mutter, und warteten vertrauensvoll auf die Herabkunft des Heiligen Geistes. Die Apostelgeschichte (1,12-14) berichtet darüber: Nach der Himmelfahrt Jesus „kehrten sie vom Ölberg, der nur einen Sabbatweg von Jerusalem entfernt ist, nach Jerusalem zurück. Als sie in die Stadt kamen, gingen sie in das Obergemach hinauf, wo sie nun ständig blieben: … Sie alle verharrten dort einmütig im Gebet, zusammen mit den Frauen und mit Maria, der Mutter Jesu, und mit seinen Brüdern.“

Am Pfingsttag

„kam plötzlich vom Himmel her ein Brausen, wie wenn ein heftiger Sturm daherfährt, und erfüllte das ganze Haus, in dem sie waren. Und es erschienen ihnen Zungen wie von Feuer, die sich verteilten; auf jeden von ihnen ließ sich eine nieder. Alle wurden mit dem Heiligen Geist erfüllt und begannen, in fremden Sprachen zu reden, wie es der Geist ihnen eingab.“, berichtet Lukas weiter. (Apg 2,2-4)

„Am Pfingsttag machte der Heilige Geist aus angstbesetzten Aposteln mutige Zeugen Christi. In kürzester Zeit ließen sich Tausende taufen: Es war die Geburtsstunde der Kirche. Das Sprachenwunder von Pfingsten zeigt, dass die Kirche von Anfang an für alle da ist; sie ist universal (lat. für das griech. katholisch) und missionarisch. Sie spricht zu allen Menschen, überwindet ethnische und sprachliche Grenzen und kann von allen verstanden werden. Bis heute ist der Heilige Geist das Lebenselixier der Kirche.“ (YC 118)

Cyrill von Jerusalem beschreibt das Erscheinen des Heiligen Geistes als „mild und freundlich. Die Berührung mit ihm ist angenehm, seine Last ist leicht. Strahlen des Lichtes und der Erkenntnis künden sein Kommen an. Er erscheint mit dem Herzen eines vertrauten Freundes: Er kommt, um zu retten und zu heilen, zu lehren, zurechtzuweisen, zu stärken, zu trösten, den Geist zu erleuchten, zuerst bei dem, der ihn empfängt, dann durch diesen bei den anderen.“

Möge der Heilige Geist heute in jedes Menschenherz hinabsteigen, um es zu trösten, zu leiten und um es zu erleuchten, damit die Wahrheit, die Jesus Christus ist, erkannt und geliebt wird. Pfingsten ist heute überall dort, wo sich ein Herz, eine Gemeinschaft, ein ganzes Volk, dem Wirken des Heiligen Geistes öffnet. Beten wir gemeinsam dafür.