Statue der Gottesmutter
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2. Adventsonntag (08.12.2013)

„Wir können sagen, dass der Advent die Zeit ist, in der die Christen in ihren Herzen die Hoffnung neu entdecken sollen, dass sie mit dem Beistand Gottes die Welt verändern können. … Die allerseligste Gottesmutter Maria, die Jungfrau des Advents, gewähre uns, diese Zeit der Gnade in wachsamer und tätiger Erwartung des Herrn zu leben.“ (Benedikt XVI.)

Maria ist der adventliche Mensch in seiner absoluten Bedeutung, denn sie hat durch ihren Glauben dem Herrn den Weg in diese Welt bereitet. Durch ihr Ja zum Willen Gottes ist das Wort Fleisch geworden und Christus ist in die Welt gekommen. In bahnbrechender Weise hat sie dem Messias den Weg bereitet und ist uns so zum makellosen Vorbild geworden.

Drei Jahrzehnte nach der verborgenen Ankunft Jesu kündet ein Prophet das öffentliche Kommen des Christus an. Als „Rufer in der Wüste“ verkündet er allen:

„Ebnet den Weg für den Herrn!“ (Joh 1,23)

Seine Mahnung schallt bis in unsere Tage hinein. Er dringt an unser Ohr und rührt (hoffentlich) an unser Gewissen. Die entscheidende Frage ist, ob wir uns von diesem Ruf noch treffen lassen und wie weit wir bereit sind, diesem Aufruf Folge zu leisten. „Wenn Du bereits auf dem Weg bist, dann schweife nicht von ihm ab“, ermahnt der heilige Guerric von Igny, „denn du würdest den Herrn, der dich geführt hat, vor den Kopf stoßen, und er würde dich herumirren lassen »auf den Wegen deines eigenen Herzens«.

Wenn dein Weg dir zu eng erscheint, schaue auf das Ziel, zu dem er dich hinführt. Wenn du so den Gipfel aller Vollkommenheit erblickst, wirst du sogleich sagen: »Wie groß angelegt sind deine Weisungen!« Wenn dein Blick nicht bis dahin reicht, dann glaub wenigstens, was Jesaja sagt ... : »Sie werden auf diesem Weg zurückkehren, die vom Herrn Losgekauften, und sie werden voll Jubel in Jerusalem ankommen. Grenzenloses Glück wird ihr Gesicht erstrahlen lassen, Wonne und Freude werden sie begleiten, Kummer und Seufzen werden vergehen.«

Wer an dieses Ziel denkt, meint nicht nur, dass der Weg breit sei, sondern er wird sich sogar zum Flug erheben, sodass er nicht mehr wandert: er wird dem Ziel entgegen fliegen... Dass euch dorthin derjenige führen und begleiten möge, der der Weg derjenigen ist, die eilig laufen und der die Belohnung derer ist, die ans Ziel gelangen: Jesus der Christus.“

Maria wird uns helfen, den Weg der Umkehr zu gehen. Denn es ist der Weg der Umkehr, der Weg aus der Sünde, der Weg in den Beichtstuhl, der Christus den Weg ebnet – in unser Herz und in weiterer Folge in diese Welt, in die Herzen der Mitmenschen. Der Ruf des Täufers ist heute ein beständiger Aufruf zur Beichte. Und dazu ermuntert uns der Zisterzienserabt Guerric von Igny: „Auch dann, wenn ihr bereits sehr weit auf dem Weg vorangekommen seid ..., hat doch die Güte, zu der man voranschreitet, selber kein Ende. Deshalb wird der weise Wanderer ... jeden Tag sagen: »Heute beginne ich.«“