Statue der Gottesmutter
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4. Adventsonntag (22.12.2013)

Immer dringlicher wird der Ruf: „Tauet, ihr Himmel, von oben! Ihr Wolken, regnet herab den Gerechten! Tu dich auf, o Erde, und sprosse den Heiland hervor!“ Die Welt schrie und schreit auch heute noch nach einem Gott, der mit ihm geht. In Jesus ist er gekommen und kommt er wieder.

Jesaja (7,14) prophezeite: „Seht, die Jungfrau wird ein Kind empfangen, sie wird einen Sohn gebären und sie wird ihm den Namen Immanuel (Gott mit uns) geben.“

Der heilige Aelred von Rievaulx predigte über Jesus, den Immanuel: „Heute ist er »Gott mit uns« in unserer Natur, mit uns in seiner Gnade. Er ist mit uns in unserer Schwachheit, mit uns in seiner Güte. Er ist mit uns in unserem Elend, mit uns in seiner Barmherzigkeit. Er ist mit uns durch die Liebe, mit uns durch die Familienbande, mit uns durch die Zärtlichkeit, mit uns durch sein Mitleiden.“

Und er hat auch eine Erklärung dafür: „Ihr, die Kinder Adams, habt nicht in den Himmel steigen können, um mit Gott zu sein (vgl. Dtn 30,12). Gott steigt vom Himmel herab, um der Immanuel zu sein, Gott mit uns. Er kommt zu uns, um der Immanuel zu sein, Gott mit uns, und wir, wir drücken uns davor, zu Gott zu kommen, um in Ihm zu sein! »Ihr Mächtigen, wie lange noch schmäht ihr meine Ehre, warum liebt ihr den Schein und sinnt auf Lügen?« (Ps 4,3). Nunmehr ist die Wahrheit gekommen; »warum liebt ihr den Schein und sinnt auf Lügen?« Nunmehr ist das wahre und unerschütterliche Wort gekommen; »warum sinnt ihr auf Lügen?« Nunmehr ist er da, Immanuel – Gott mit uns. Wie könnte Er noch mehr bei mir sein? Klein wie ich, schwach wie ich, nackt wie ich, arm wie ich – in allem ist Er mir ähnlich geworden, indem Er an sich nimmt, was mir gehört und gibt, was Sein ist.“ Diesem Gott mit uns werden wir am Heiligen Abend begegnen, wenn wir uns an seine Krippe begeben, vor ihm niederknien und ihn anbeten.