Statue der Gottesmutter
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Gebetsabend um geistliche Berufe (10.05.2014)

Am Vorabend des Weltgebetstags um geistliche Berufe hat sich die Gebetsgemeinschaft um geistliche Berufe in unserer Kapelle versammelt, um in diesem Anliegen zu beten. Pfarrer Dietmar Orgelmeister aus Mönichkirchen feierte mit uns die heilige Messe. Als Religionslehrer und Kirchenrektor im Gymnasium Sachsenbrunn hat er auch die Betreuung der Gebetsgemeinschaft in Sachsenbrunn mit übernommen.

In der Predigt brachte er das Wesen des guten Hirten auf den Punkt: „Der Hirte führt wie Jesus es will, er leitet nicht mit Zwang und Strafe, sondern die Schafe wissen: Wenn ich mich dem anvertraue, dann öffnen sich neue Möglichkeiten. … Ein guter Hirte macht nichts für sich, sondern nur für andere.“

Um Priester und Ordensleute, die bereit sind, ihr Leben für andere hinzugeben, haben wir heute gebetet. Möge Gott sie in überreicher Zahl schenken, damit die Kirche auch in unserer Region wieder aufblüht. Wenn sie Mitglied der Gebetsgemeinschaft werden möchten, können Sie sich hier informieren

Folder_Gebetsgemeinschaft_1 und Folder_Gebetsgemeinschaft_2

Predigt von der Gebetsnacht um geistliche Berufe Pfarrer Dietmar Orgelmeister

Der Gute-Hirten-Sonntag wurde eingeführt, damit wir an Jesus, den guten Hirten denken und wir darum beten, dass er uns gute Hirten schenkt. Man denkt bei den guten Hirten zuerst an Priester und Ordensleute, aber man kann es auch weiter sehen. Eltern sind zum Beispiel Hirten für ihre Kinder. Morgen ist Muttertag – Mütter sind die Hirtinnen! Ein Lehrer ist Hirte für seine Schüler, er soll wie ein guter Hirte für sie da sein. Ein guter Chef soll Hirte sein für seine Mitarbeiter. Selbst Bürgermeister sollen Hirten sein für ihren Ort.

Was macht es aus, ein guter Hirte zu sein gegenüber anderen Leitungsformen? Ich habe einmal in Mönichkirchen einen Hirten gesehen, der mit seiner Schafherde durch den Ort durchgezogen ist. Ich habe gestaunt, da waren hunderte Schafe und ein Hirte mit seinem Hund. Ich habe gestaunt, wie der Hirte diese Herde zusammenhielt. Wenn die Schafe nicht gewollt hätten, dann wären sie in alle Richtungen davongelaufen und niemand hätte sie mehr einfangen können. Aber der Hirte hatte seine Schafe nicht am Lasso oder an einer Leine. Er hatte keinen elektrischen Zaun. Die Schafe hörten auf seine Stimme, sie gingen freiwillig mit, weil sie wussten: Bei dem ist es gut sein.

Der Hirte führt wie Jesus es will, er leitet nicht mit Zwang und Strafe, sondern die Schafe wissen: Wenn ich mich dem anvertraue, dann öffnen sich neue Möglichkeiten. Petrus ist ein Hirte. Jesus hat Petrus die Schlüssel anvertraut. Warum? Weil man mit einem Schlüssel aufmachen kann und damit neue Möglichkeiten schaffen kann.

Heute wird immer häufiger der Ruf nach starker Führung laut. Aber wehe die Führung tut etwas, was wir nicht wollen. Dann ist Aufruhr – zum Beispiel wenn ein Bürgermeister eine Straßenlaterne am falschen Platz aufstellt.

Ein Hirte braucht die Kraft Gottes, um Möglichkeiten zu öffnen. Jesus sagt uns im Evangelium, was einen guten Hirten ausmacht. Er setzt in der Beschreibung einen besonderen Akzent: Ein guter Hirte macht nichts für sich, sondern nur für andere. In Gruppierungen wollen Leute oft nur eigene Ideen verwirklichen. Aber die Menschen kennen das gleich, sie haben ein Gespür dafür: Es kümmert sich jemand um mich, nicht weil es mir gut gehen soll, sondern um selbst etwas zu erreichen. Der gute Hirte handelt nicht so.

Der eigentliche gute Hirte ist Jesus, diese Anforderungen kann kein Mensch ganz erfüllen. Heute sind wir hier zusammen gekommen, um gemeinsam um gute Hirten zu beten, die für andere da sein können.