Statue der Gottesmutter
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Osterbeichte – Osterputz für die Seele (16.03.2018)

„Die Taufe entreißt uns zwar der Macht der Sünde und des Todes und versetzt uns in das neue Leben der Kinder Gottes, aber sie befreit uns nicht von menschlicher Schwäche und der Neigung zur Sünde. Deshalb brauchen wir einen Ort, an dem wir immer wieder neu mit Gott versöhnt werden. Das ist die Beichte.“ (Youcat 226)

Auch wir Marienschwestern sind jedes Jahr bemüht unseren Patienten einen Ort der Versöhnung mit Gott in unserem Krankenhaus anzubieten und damit auch an die Verpflichtung jedes Katholiken zur jährlichen Beichte zu erinnern.

Gerade in unserer Zeit, in der nur das Perfekte und Schöne zählt, ist es nicht einfach, sich sein Versagen ehrlich einzugestehen und dann demütig zu bekennen. Der Youcat merkt noch ein weiteres Problem an: „Es ist nicht modern zu beichten; es ist vielleicht schwierig und kostet anfangs große Überwindung.“ Viele gehen heute nicht mehr zur Beichte, manche waren schon jahrzehntelang nicht mehr beichten. Für Letztere erfordert der Schritt in den Beichtstuhl – oder ins Aussprachezimmer –  sicher eine enorme Überwindungskraft, um Stolz (das brauch ich nicht), Unsicherheit (wie beichte ich, es ist schon so lange her) und Angst (wie wird der Priester reagieren, wenn ich so lange nicht mehr gebeichtet habe) zu durchbrechen.

Deshalb ist die regelmäßige Beichte nicht nur das beste Mittel für unsere Seelenhygiene sondern zugleich auch eine gute Übung, die uns hilft, unser Gewissen zu schulen und diese Hemmschwellen abzubauen. Die sakramentale Beichte verlangt uns nicht nur die Selbstüberwindung ab, sie birgt zugleich auch ein Geschenk und eine ganz große Chance in sich.

Im Youcat heißt es deshalb weiter: „Es ist eine der größten Gnaden, dass wir in unserem Leben immer wieder neu anfangen dürfen – wirklich neu: völlig unbelastet und ohne Hypotheken von gestern, angenommen in Liebe und versehen mit neuer Kraft. Gott ist barmherzig, und er wünscht sich nichts sehnlicher, als dass wir seine Barmherzigkeit auch in Anspruch nehmen. Wer gebeichtet hat, schlägt eine neue, weiße Seite im Buch seines Lebens auf.“

Wir wünschen auch Ihnen in dieser Fastenzeit den Mut zu Umkehr, zur Beichte, in der Sie mit Jesus eine neue, weiße Seite in ihrem Lebensbuch aufschlagen können und zu Ostern die Auferstehungsfreude neu erfahren dürfen!

In der Fastenzeit möchten wir wieder auf unseren Beichtfolder als Hilfestellung zur Versöhnung mit Gott hinweisen. Nützen sie die Tage vor Ostern, um in ihrem Herzen mit Gott und der Welt Frieden zu schließen in einer aufrichtigen Beichte. Der Beichtfolder und andere „Gewissensspiegel“ sind eine Art Checklisten, die uns helfen, unsere seelische Gesundheit auf den Prüfstand zu stellen. „Gesundheit ist das Wichtigste!“, heißt es. Vergessen wir nicht die Gesundheit unserer unsterblichen Seele.