Statue der Gottesmutter
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Sühnenacht zum Heiligsten Herzens Jesu (10.06.2021)

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Für unsere Kongragation hat das Herz Jesu Hochfest einen wichtigen Stellenwert im Jahreskreis. Schon Mutter Barbara liebte das Herz Jesu. In der ersten Kapelle fand deshalb eine große Herz Jesu Statue einen ehrenvollen Platz. Die Verehrung des Heiligsten Herzens wurde durch unsere erste Novizenmeisterin zu Beginn der Kongregationsgründung im Jahr 1928 gefestigt. Als Herz Jesu Schwester führte sie die damaligen Schwestern unserer Gemeinschaft, die zuvor Mitglieder des Dritten Ordens des heiligen Franziskus waren, in das Ordensleben – und auch in die Herz Jesus Verehrung – ein.  Schon im Juni 1929 wurde in der Chronik die neu eingeführten Herz Jesu Andachten beschrieben: „Im Juni war tägliche Herz Jesu Andacht. Die Statue des Herzens Jesu wurde mit Blumen schön geschmückt, zwei Kerzen brannten; die Herz Jesu Litanei, ein Vaterunser, das Gedenke zum Herzen Jesu kamen an die Reihe; zwei Strophen eines Herz Jesu Liedes machten den Anfang, die anderen den Schluss der Andacht. Später sagte Schw. Meisterin einmal, wir sollten diese Andacht zum Herzen Jesu beibehalten, aus Dankbarkeit, dass der liebe Heiland eine Dienerin des heiligsten Herzens zu uns gesandt hat.“

Dieser Rat wurde eifrig befolgt und die Liebe zum Herzen des göttlichen Bräutgams brachte weitere herrliche Früchte. Die Schwestern hielten die Ehrenwache des Heiligsten Herzens Jesu; zu jeder Stundes des Tages und der Nacht betete eine Schwester vor dem Allerheiligsten. Sie hielten Wache vor dem Herzen Jesu.

Ein Versprechen aus der Kriegszeit

So ist es nicht verwunderlich, dass am Ende des Krieges, als Vorau Frontgebiet war, die Schwestern ein Gelübe ablegten, das dem Herzen Jesu Sühne bringen sollte. In unserer Chronik ist dazu vermerkt:

„Am 27. April [1945] schlug eine Granate ins Wirtschaftsgebäude ein. Abteilungsarzt Dr. Braun hatte gerade vorher die Verwundeten ins Rettungsauto gebracht, wurde von einem Granatsplitter in der Herzgegend getroffen und war sofort tot. Viele Fensterscheiben waren durch den Luftdruck zerbrochen. Das Kreuz vor dem Hause stand noch immer, doch der Kopf des Gekreuzigten war gespalten, das Antlitz fehlte; man fand es später im Straßengaben. Da es sonst nicht entstellt war, konnte es von den Schwestern, als wieder Ruhe herrschte, an seinen Platz gebracht werden. Die Verwundung des Gekreuzigten durfte durch die Bordwaffen geschehen sein, da das Blechdach über dem Kreuze mehrere Löcher hatte.

Der Gartenzaum in der Nähe des Kreuzes war durch die brennenden Autos, die Explosionen und später durch die herumfahrenden Autos umgeworfen und stark beschädigt. Die Statue des hl. Josef mit dem göttl. Kinde an der Nordostseite des Hauses bot ein trauriges Bild. Dem hl. Josef fehlte der Kopf, dem göttl. Kind einige Finger.

Die von den ehrw. Gründern an der Südostseite des Hauses, an der Stelle, wo ganz zuerst die Kapelle war, an der Kirche außen angebrachte Statue unserer lieben Frau vom hlgst. Herzen blieb unversehrt. Es war, wie wenn die Mutter Gottes fortwährend ihre schützenden Hände über das Haus und seine Bewohner ausgebreitet hätte, dass uns nichts geschah.

Da die Gefahr, dass die Russen wieder zurückkommen immer größer wurde, beschloss Hochw. Herr Pfarrer Hartmann mit den Schwestern ein Gelübde zu machen.

Bei der Abendandacht sprach er von der Notwendigkeit der Sühne und forderte die Schwestern auf, jede möge sich im Sinne der Buße etwas Bestimmtes vornehmen. Dann las er laut die Gelübdeformel: Göttliches Herz Jesu wir geloben vor dir und der dreimal wunderbaren Mutter, wenn die Stiftskirche und unser Haus erhalten bleibt und die Russen nicht mehr als Feinde zu uns kommen eine Wallfahrt nach Mariazell und jedes Jahr in der Nacht vor dem Herz Jesu Feste vor dem ausgesetzten Allerheiligsten Anbetung zu halten. Diese Verpflichtung soll solange dauern, als Schwestern leben die diese Kriegszeit mitgemacht haben.“

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Erneuerung des Gelübdes

Sr. Josefa Breineder CCIM war die letzte lebende Schwester, die bei  der Ablegung des Gelübdes dabei war. Mit ihrem Tod am August 2011 erlosch die Verpflichtung zu dieser Anbetungsnacht.

Aus Dankbarkeit behielten wir diese Gebetsnacht bei und erneuerten 2016 das Gelübde, mit dem wir einerseits um den Schutz des Herzens Jesus für uns, unsere Familiaren und Familien bitten, andererseits wollen wir dem Herzen Jesu Sühne leisten, weil gerade in der heutigen Zeit sein Herz so oft und tief verwundet wird.

 

Die Anbetungsnacht zu Ehren des Heiligsten Herzen Jesu begehen wir alljährlich in der Spitalskirche in Vorau und seit 2016 auch in der Vorauer Kapelle in Graz, Stiftingtal.

Zu dieser Gebetsnacht laden wir alle herzlich ein, die mit uns dem Herzen Jesu Sühne leisten wollen – oder anders gesagt, die Jesus eine Freude bereiten möchten.

 

Bedingt durch Corona bitten wir Sie darum,

sich vorher anzumelden:

 

Vorau: 03337-2254-416                                   

Graz: 0664-101 27 93

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Göttliches Herz Jesu!

 

Im Gedenken an Deine Liebe zu uns

opfern wir Dir heute auf

unser Beten und Arbeiten,

Leiden und Sorgen

und unsere Freuden.

 

Wir vereinigen alles mit Deinem Opfer,

das Du am Kreuz

dem ewigen Vater dargebracht hast

und täglich auf unseren Altären erneuerst,

zur Sühne für unsere Sünden

und für die Ausbreitung

Deines Reiches auf Erden.

 

Wir tun alles in Gemeinschaft

mit dem unbefleckten Herzen Mariens!

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