Statue der Gottesmutter
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Maria, die beste Mama der Welt!

Bischof Reinhard Lettmann schrieb eine Betrachtung über Maria, die Mutter der Menschen: „In einem Gebet heißt es: „Niemand ist Gott näher als die Mutter der Menschen. Niemand sorgt sich mehr um die Menschen als die Mutter Gottes.“ Adam, der Vater der Menschen, »ist die Gestalt, die auf den Kommenden hinweist« (Röm 5,14). Jesus Christus ist der zweite Adam: »Da nämlich durch einen Menschen der Tod gekommen ist, kommt durch einen Menschen auch die Auferstehung der Toten. Denn wie in Adam alle sterben, so werden in Christus alle lebendig gemacht werden« (1 Kor 15,21-22). Neben Adam steht Eva: »Adam nannte seine Frau Eva (Leben), denn sie wurde die Mutter aller Lebendigen« (Gen 3,20).

Die Parallele zwischen Adam und Christus führte schon in früher christlicher Zeit dazu, auch eine Parallele zwischen Eva und Maria zu sehen. Maria ist die neue Eva. Vor diesem Hintergrund nennt unser Wort Maria die Mutter der Menschen. »Niemand ist Gott näher als die Mutter der Menschen«: Sie ist die Mutter des Sohnes Gottes. Wir dürfen sie mit dem Konzil von Ephesus (431) Mutter Gottes nennen. Niemand unter den Menschen ist Gott näher als Maria, die Mutter seines Sohnes. »Niemand sorgt sich mehr um die Menschen als die Mutter Gottes«: Als Mutter Gottes bleibt Maria Mutter der Menschen. Sie ist Mensch, Mensch unter uns Menschen. Sie ist solidarisch mit uns Menschen. Sie hat offene Augen, offenen Ohren und ein offenes Herz für uns, so wie sie bei der Hochzeit in Kana die Verlegenheit der Gastgeber erkannte und für sie bei ihrem Sohn eintrat.

Die Spannung oder besser die Faszination unseres Gebetswortes liegt darin, dass sich die Aussagen gleichsam überkreuzen. Wenn es heißen würde: »Niemand ist Gott näher als die Mutter Gottes. Niemand sorgt sich mehr um die Menschen als die Mutter der Menschen«, wäre diese Aussage in sich fraglos. Dies brauchte eigentlich gar nicht gesagt zu werden. Die Faszination des Wortes liegt darin, dass es Maria durch die Überkreuzung der Begriffe in ihrer Mittlerstellung sieht, nahe bei Gott und nahe bei den Menschen. Als Mutter der Menschen ist Maria auch unsere Mutter. Es ist gut, dass unsere Mutter nahe bei Gott ist. Sie kann ihm unsere Anliegen vortragen. Sie tut es als Mutter Gottes, deren Wort bei ihm gilt. Die Stellung Marias bei Gott und ihre Sorge für uns können uns froh machen. In dieser Freude wird das Gebetswort zugleich zu einem Dank an Gott für Maria und zu einer unausgesprochenen Bitte an Maria: »Niemand ist Gott näher als die Mutter der Menschen. Niemand sorgt sich mehr um die Menschen als die Mutter Gottes.«

Ganz schön bist du

Ganz schön bist du, o Maria und kein Makel ist an dir.
Wie schön, wie lieblich ist deine unbefleckte Empfängnis!
Komm, komm aus dem Libanon, komm, du wirst gekrönt!
Du schreitest einher wie die glänzende Morgenröte,
und bringst die Freuden des Heiles mit dir.
Durch dich ging Christus, die Sonne der Gerechtigkeit auf,
o glänzende Pforte des Lichtes!
Wie die Lilie unter den Dornen,
bist du die gesegnete Jungfrau unter den Jungfrauen.
Dein Gewand leuchtet weiß wie Schnee,
dein Antlitz ist wie die Sonne.
Verschlossener Garten, versiegelter Quell, Mutter Gottes und Paradies der Gnade!
Der Regen hat aufgehört, der Winter ist vergangen und die Blumen sprießen hervor.
Eine Stimme konnte man auf unserer Erde vernehmen,
Eine ganz zarte Stimme, die Stimme der Turteltaube, die Stimme der weißen Taube.
Fliege, o wunderschöne, weisse Taube!
Erhebe dich, beeile dich und komm!
(Gebet aus dem 14. Jhdt.)