Statue der Gottesmutter
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Palmsonntag

 

Diese Heilige Woche beginnt mit dem triumphalen Einzug Jesu in Jerusalem.

Das Volk umjubelt Jesus als den neuen König, den verheißenen Messias, in der Hoffnung, dass er die Macht ergreifen wird, um das Volk Israel aus der Hand der Römer zu retten.

Palmzweige und ausgebreitete Kleider säumen den Weg, auf dem Jesus in die Stadt Gottes einzieht.

 

Palmzweige galten damals als heilig und waren ein Symbol für Sieg und Leben, für siegreiche Könige und für die Unabhängigkeit.

Die Menschenmenge, die Jesus jubelnd empfing, erwarteten einen irdischen Sieg, eine Machtübernahme durch Jesus, den König der Juden.

 

Diese Jubelrufe verstummten aber sehr schnell und kehrten sich in das „Kreuzige ihn!“ um,
sobald sie merkten, dass Jesus kein politisches und militärisches Interesse zeigte,
sondern als Friedenskönig im geistlichen Sinn auftrat.

Aber das Volk wollte keine Umkehr zu Gott sondern Befreiung von seinen Besatzern.

Mit dem Lesen der Passionsgeschichte Jesu bereitet uns die Liturgie auf die Ereignisse der kommenden Woche vor.

 

 

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Stille Tage

 

Dem Palmsonntag folgen die stillen Tage von Montag bis Mittwoch.

 

Sie stehen für jene Zeit,

in der die Stimmung im Volk kippte

und die Hohenpriester ihre Gläubigen aufwiegelten gegen den Propheten,

den Rabbi Jesus,

der ihnen verhasst war,

weil ihre Sünden immer wieder aufgedeckt

und beim Namen genannt hatte.

 

Am Mittwoch in der Karwoche versammeln heute die Bischöfe ihre Priester um sich

und feiern mit ihnen die Chrisammesse,

in der die heiligen Öle geweiht werden,

welche dann das ganze Jahr über

für die Spendung der Sakramente verwendet werden.

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Gründonnerstag

Mit dem Gründonnerstag beginnen die drei österlichen Tage, das Triduum Sacrum, die heiligen drei Tage. Der Hohe Donnerstag versetzt uns liturgisch in den Abendmahlsaal, wo Jesus mit seinen Aposteln die erste heilige Messe feierte, als er das Brot brach und den Kelch segnete und ihnen sagte, dass Brot und Wein sein Leib und sein Blut sind, das er hingeben wird für Viele. Es ist der Vorabend seines Leidens, seiner Lebenshingabe für uns, seine Freunde, um uns zu erlösen. Am Beginn des Abends hat Jesus den Aposteln die Füße gewaschen. Es ist jener Abend, an dem Jesus uns aufgetragen hat, einander so zu lieben, wie er uns geliebt hat.

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Nach dem Abendmahl und den Abschiedsreden ging Jesus auf den Ölberg, in einen Garten, in dem er schon oft gebetet hatte. An diesem Abend wusste er, dass die Stunde gekommen war, in der er seinen Henkern ausgeliefert werden soll. Jesus betete innig und flehentlich darum, dass der Vater diesen Leidenskelch von ihm nehmen würde. Aber er hielt den Versuchungen stand und beugte seinen Willen dem Willen des Vaters. Er hat den Gehorsam gelernt durch sein Leiden. Und dieser Gehorsam sühnte den Ungehorsam Adams und Evas.

Der Kardonnerstag endet mit der Ölbergandacht, in der auch an den Verrat durch Judas erinnert wird, welcher ihn mit einem Kuss verriet, woraufhin Jesus gefangen genommen wurde.

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Karfreitag

Am Karfreitag begleiten wir Jesus bei seiner Passion. Wir gehen mit ihm den Kreuzweg, wohnen seiner Kreuzigung bei, hören seine letzten sieben Worte am Kreuz und bleiben bei ihm unter dem Kreuz, an der Seite Marias, bis er stirbt. In der Karfreitagsliturgie hören wir noch einmal die Passionsgeschichte Jesu. Schweigend gedenken die Gläubigen seines Sterbens. Danach findet die Kreuzverehrung statt. Das Marterwerkzeug der Römer ist für alle Menschen zu einem Segenszeichen geworden, weil an ihm durch Jesus Leiden und Tod das Heil für alle Menschen gekommen ist. Am Ende des Tages bleibt nur noch die Stille. Jesus wird ins Grab gelegt.

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Karsamstag

Der Samstag in der Karwoche ist der Tag der Grabesruhe. Stille bestimmt den Tag. In den Kirchen sind heilige Gräber aufgebaut, in denen der Leichnam Jesu gezeigt wird. Über dem Grab ist das Allerheiligste, verhüllt mit einem semitransparenten Stoff, zur Anbetung ausgesetzt. Trauer weicht der Dankbarkeit und der Hoffnung auf die Auferstehung. Ein Zeichen der Erwartung des neuen Lebens ist die Segnung der Osterspeisen, die am Ostermorgen als erstes üppiges Mahl nach der Fastenzeit gegessen werden.

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Missionarisch

„Nicht jede Schwester brachte es fertig, in stiller Ergebung immer ihr Ja zu sagen, wenn sie, kaum von einem Kranken heimgekehrt, gleich wieder zu einem anderen geschickt wurde. Bei einer solchen Gelegenheit entschlüpfte einer Schwester die Bemerkung: „Das ist ja ein wahres Zigeunerleben!“ Ruhig und gütig, aber mit überzeugter Festigkeit, sprach sie zu den Schwestern:

„Nein, ihr geht auf Mission!“

-- Mutter Barbara Sicharter

1875, ein Jahrzent nach der Gründung, bewohnte Mutter Barbara das Tonihäusl in Vorau mit ihren sechs Mitschwestern und zehn Pfleglingen. Für 17 Personen war das einstige Gasthaus allerdings zu klein und Barbara Sicharter übersiedelte deshalb nach dem Kauf des Stroblhauses in Vorau mit allen Mitbewohnern und dem ganzen Hausrat in das heutige Mutterhaus, unweit des Stiftes Vorau. Hier war Platz, um noch weitere Schwestern und Pfleglinge aufzunehmen.

Am 21. Jänner 1876 erteilte die k.k. Statthalterei die ersehnte Spitalsbewilligung. Mittlerweile waren es bereit zehn Schwestern, die 16 Patienten stationär versorgten. Gleichzeitig wurde die Hauskrankenpflege in der Bevölkerung immer begehrter.

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Die sogenannten Blauen Schwestern standen unermüdlich im Einsatz für die ihnen Anvertrauten. Ab 1890 gründete Mutter Barbara auf Ansuchen der Gemeinden und Pfarren Filialen, in denen sie noch mehr Menschen betreuen zu konnten. Vorerst wurden 1890 vier Schwestern ins Bürgerspital Pöllau zur Pflege der Spitalspatienten und zum Ausbau der Hauskrankenpflege entsandt.

Mit Med.-Rat Dr. Hans Mühlbauer erhielt im Jahr 1891 das Spital in Vorau, das zu jener Zeit den Namen „Barbara Sichartersche Kranken- und Siechenanstalt“ trug, den ersten ärztlichen Leiter, der sich verdienstvoll für das Liebeswerk der Gründerin einsetzte.

Mutter Barbara schonte sich selbst nicht und schien unentwegt darauf bedacht zu sein, ihre kleine Gemeinschaft zu stärken und alle Möglichkeiten auszuschöpfen, um den Notleidenden zu helfen.

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Aber sie wusste auch, wo die Grenzen waren. 1900 sah sie sich gezwungen, alle Anfragen zu weiteren Neugründungen von Filialen auszuschlagen. Das fiel dieser schlichten und eifrigen Frau, die nur für Gott und die anderen lebte, gewiss sehr schwer. Aber sie erteilte Absagen an den Pfarrer von Schäffern, der um zwei Schwestern für sein Armenhaus bat. Anfragen aus dem Bürgerspital Weiz, aus Graz, Wien und der Obersteiermark wurden wegen fehlender Kapazitäten ebenfalls abgelehnt. Der Bekanntheitsgrad der Schwestern verbreitete sich auch über die heutigen Grenzen hinweg. So mussten Bitten aus Maribor und Ungarn ebenfalls mit Bedauern zurückgewiesen werden.

Der Patientenzustrom, wie auch viele Ordenseintritte, erforderten immer wieder neue Zubauten beim Mutterhaus. Ebenso kostete der Betrieb einer zum Mutterhaus gehörenden Landwirtschaft, um die Schwestern und Patienten ernähren zu können, weitere kostbare Arbeitsressourcen. Die Ordensfrauen, die kirchenrechtlich gesehen noch keine waren, arbeiteten oftmals bis an den Rand der Erschöpfung. Sie teilten mit den Kranken und Armen ihr spärliches Essen und litten des Öfteren selbst Hunger, damit sie ihre Kranken ernähren konnten. Mittleweile versorgten sie bis zu 100 Kranke jährlich in ihrem Spital und waren zusätzlich in der Hauskrankenpflege tätig. Wenn nötig sprangen sie auch als Magd in Hof und Stall ein, um ein erkranktes Familienmitglied zu ersetzen.

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Schwestern sind auch nur Menschen. Da ist es verständlich, dass unter dieser Arbeitslast, bei gleichzeitiger Entbehrung von Nahrung und benötigter Ruhezeit, mitunter auch ein Murren aufkam. Das ist nicht löblich, aber zutiefst menschlich. Ein solches Ereignis ist uns in der Biografie unserer Gründerin überliefert:

„Nicht jede Schwester brachte es fertig, in stiller Ergebung immer ihr Ja zu sagen, wenn sie, kaum von einem Kranken heimgekehrt, gleich wieder zu einem anderen geschickt wurde. Bei einer solchen Gelegenheit entschlüpfte einer Schwester die Bemerkung: „Das ist ja ein wahres Zigeunerleben!“ Ruhig und gütig, aber mit überzeugter Festigkeit, sprach sie zu den Schwestern:

„Nein, ihr geht auf Mission!“

Hier, in dieser kleinen Episode erfahren wir, was die eigentliche Triebfeder Mutter Barbaras war, die ihren Eifer im Aufbau der Gemeinschaft und des Krankenhauses sowie des Pflegedienstes erklärt. Tief in ihrem Herzen war sie eine echte Missionarin, die in den Kranken und Leidenden Christus sah, dem sie dienten. Aber Mutter Barbara schaute nicht nur durch die Menschen auf Christus hin durch; sie nützte jeden noch so kleinen Liebesdienst, um den Menschen von Christus zu erzählen – sei es durch ihre Worte, ihre Gesten oder ihr liebevolles Handeln und gab damit ihren Schwestern ein nachahmenswertes Beispiel.

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Barbara Sicharter nützte ihre soziale Aufgabe vorzüglich dazu, das Reich Gottes auszubreiten und den Menschen mittels ihres heilenden Dienstes den Weg zum ewigen Heil zu weisen. Diesen missionarischen Grundgedanken unserer Gründerin dürfen wir als Vorauer Marienschwestern und als Erben ihres Werkes in der heutigen Zeit umsetzen.

So engagieren sich derzeit einige Mitschwestern besonders in der Spitalsseelsorge. Dank Mutter Barbara verstehen wir unsere Aufgabengebiete als ein weites Missionsfeld, das uns gegeben ist, um am Aufbau des Reiches Gottes mitzuwirken – und zwar dort, wo jeder gerade steht. Und wie schon damals, zu Lebzeiten unserer Gründerin, so sind auch heute oftmals die kleinen Gesten jene, die Großes bewirken können, wenn man dem Geist Gottes dafür Raum gibt.

Zeichen der Verehrung Heilung eines Ileus

Im Jahre 1942 wurde J. H. aus B. mit schwerer Darmstörung (Darmverschluss und Darmlähmung) ins Krankenhaus zu V. eingeliefert. Alle Bemühungen des Arztes (Einspritzungen, Heißluft usw.) waren erfolglos. Der Kranke verlangte mit großem Heißhunger Speisen, die er bald mit großer Heftigkeit erbrach. Der Arzt erklärte, er könne Flüssigkeit zu sich nehmen; wenn das Erbrechen beginne, müsse der Magen ausgepumpt werden. So ging es Tage hindurch, ohne dass eine Besserung eingetreten wäre. Der Kranke verlor das klare Bewusstsein und wurde immer Schwächer. Da er das Versehen ablehnte, waren die Pflegeschwestern um das körperliche und seelische Wohl des Mannes gleich besorgt. Sie begannen eine Novene zu Schwester Barbara.

Am siebenten Tag der Novene fing der Darm wieder an zu arbeiten. Der Arzt sah dies als sicheres Zeichen des nahen Todes an und gab die Hoffnung auf; er sagte zu den Pflegeschwestern, sie sollen nur spritzen, es helfe so nichts mehr.

Am nächsten Morgen war der Kranke bereit, sich versehen zu lassen, und empfing die heiligen Sakramente. Er starb nicht, sein Zustand besserte sich von Tag zu Tag, nach kurzer Zeit konnte er das Krankenhaus verlassen und ging wieder wie früher seinem Berufe nach.

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Setzen auch Sie ein Zeichen der Verehrung

Verehren Sie Mutter Barbara? Haben Sie in einem Anliegen auf die Fürsprache unserer Gründerin Barbara Sicharter vertraut und Hilfe erfahren?
Bitte teilen Sie Ihre Freude darüber mit uns, und schildern Sie uns Ihre Erfahrung in einem kurzen Bericht! Wir danken schon jetzt für Ihre Mühe und Ihr Zeugnis!

Bitte, schicken Sie ihre Zeugnisse am besten handschriftlich mit Datum, Unterschrift und Kontaktdaten an:

Sr. Clara Maria Neubauer CCIM
Stiftingtalstraße 169, A-8010 Graz
Tel: 0664-255 93 17      
sr.claramaria(at)marienschwestern-vorau.at

-- Sr. Clara Maria Neubauer CCIM

Wer sein Leben retten will, wird es verlieren

Im Gegenteil: Es eröffnet vielen Menschen Zugang zur Erlösung, zum ewigen Heil. Das Martyrium ist nicht das Ziel unseres Glaubens, sondern Christus. Nicht jeder ist berufen, mit seinem Blut den Glauben zu bezeugen, aber alle sind gerufen unablässig für die Kirche und die Welt zu beten.

Die Bereitschaft zum Martyrium sollte in uns allen grundgelegt sein, ist doch der Glaube – und nicht Gesundheit und Leben – unser höchstes Gut.  Das hat Jesus ganz klar ausgedrückt: „Wenn einer hinter mir hergehen will, verleugne er sich selbst, nehme sein Kreuz auf sich und folge mir nach. Denn wer sein Leben retten will, wird es verlieren; wer aber sein Leben um meinetwillen und um des Evangeliums willen verliert, wird es retten. Was nützt es einem Menschen, wenn er die ganze Welt gewinnt, dabei aber sein Leben einbüßt? Um welchen Preis könnte ein Mensch sein Leben zurückkaufen? Denn wer sich vor dieser treulosen und sündigen Generation meiner und meiner Worte schämt, dessen wird sich auch der Menschensohn schämen, wenn er mit den heiligen Engeln in der Herrlichkeit seines Vaters kommt.“ (Mk 8,34-38)

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Das Martyrium ist nicht das Ziel

Das Martyrium ist also nicht das Ziel unseres Lebens, sondern eine mögliche Konsequenz unserer Christusnachfolge. Das evangelikal geprägte Missionswerk „Open doors“ vermutet, dass derzeit etwa 260 Millionen Christen „einem hohen bis extremen Maß von Verfolgung ausgesetzt“ sind.

Nicht jede Verfolgung mündet in eine Tötung. Viele Brüder und Schwestern sind täglich mit Schikanen, Ausgrenzung, Verfolgung und Folter konfrontiert. Manche werden gefoltert bis zum Tod, andere werden hingerichtet um ihres Glaubens willen. Sie alle nehmen in unserem Beten oftmals einen sehr geringen Platz ein oder werden gänzlich vergessen.

Mit diesem Gebetstag erinnert uns die Kirche einmal mehr an unsere leidenden Geschwister, denen die Freiheit genommen ist, ihren Glauben zu leben. Lassen wir unsere leidenden Brüder und Schwestern nicht allein. Begleiten wir sie regelmäßig – vielleicht sogar täglich – mit unserem Gebet. Geben wir ihnen einen Platz in unserem Leben.

Neben dem Gebetsaufruf ermutigt Open Doors auch dazu, mit verfolgten Christen in Briefkontakt zu treten. Das stärkt die Menschen in ihrer Not und manchmal kann es auch Großartiges bewirken.

Gul Masih, ein pakistanischer Christ, der zum Tode verurteilt war, wurde später begnadigt. Er berichtet: „Ich habe Tausende von Briefen erhalten. Die Gefängniswärter waren davon so beeindruckt, dass sie aufhörten, mich zu foltern.“

Gott wird jedem Einzelnen zeigen, wie er konkret helfen kann. Für manche wird es das Gebet sein, andere werden sich zum aktiven Einsatz gerufen wissen. Aber Beten hilft immer, weil Gott jedes Gebet erhört und jeden Menschen retten will.

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5 Gebetsmeinungen für verfolgte Christen von Open Doors

  1. Beten Sie, dass Gott verfolgten Christen die richtigen Worte schenkt.
  2. Beten Sie, dass verfolgte Christen selbst in ihrer Schwäche Frieden in Gott finden.
  3. Beten Sie, dass Christen in Bedrängnis sich an dem festhalten können, was größer ist als sie.
  4. Beten Sie, dass Gott verfolgten Christen hilft, so wie es seinem Willen entspricht.
  5. Beten Sie, dass das Zeugnis der verfolgten Christen die berührt, die ihnen schaden wollen.

In Maria finden wir eine Frau, die sich ganz auf Gott verließ, auf ihn vertraute, dass alles gut werden würde. Sie war nicht naiv, im Gegenteil, was sie nicht verstand hinterfragte sie – aber dann vertraute sie Gott, dem ihr ganzes Sein geweiht war, bedingungslos.

Für seinen Sohn hat Gott sie geschaffen. In ihrer Vorerlösung, der Wegnahme der Erbsünde noch bevor Maria empfangen wurde, bereitete er die Gottesmutter schon auf diese außergewöhnliche Erwählung vor, damit sein Kind in ihr eine würdige Wohnung und eine heilige, makellose Mutter fand. Eine Heilige für den Heiligen. Einen lebendigen Tabernakel.

Wie eingangs schon erwähnt, erinnern wir uns morgens, mittags und am Abend beim läuten der Glocken an die Begegnung und den Dialog des Engels mit der Heiligen Jungfrau.

Zu Beginn des Gebetes wird das ganze Ereignis in einem einzigen Satz zusammengefasst: „Der Engel des Herrn brachte Maria die Botschaft und sie empfing vom Heiligen Geist.“ Im darauffolgenden Ave Maria beten wir den Gruß des Erzengels Gabriel: „Gegrüßet seist du, Maria, voll der Gnade, der Herr ist mit dir. Du bist gebenedeit unter den Frauen und gebenedeit ist die Frucht deines Lebens: Jesus.“

Dieser erste Gebetsteil im Ave Maria leitet sich ab vom Lukasevangelium, in dem es im ersten Kapitel heißt: „Sei gegrüßt, du Begnadete, der Herr ist mit dir.“ Und nach dem ersten Erschrecken fährt der Engel fort: „Fürchte dich nicht, Maria; denn du hast bei Gott Gnade gefunden. Siehe, du wirst schwanger werden und einen Sohn wirst du gebären; dem sollst du den Namen Jesus geben. Er wird groß sein und Sohn des Höchsten genannt werden. Gott, der Herr, wird ihm den Thron seines Vaters David geben. Er wird über das Haus Jakob in Ewigkeit herrschen und seine Herrschaft wird kein Ende haben.“

Danach entsteht ein kurzer Dialog mit Verständnisfragen, denn Maria schwebt nicht im Entzücken über diese Erscheinung. Sie bleibt am Boden, bleibt rational und hinterfragt: „Wie soll denn das geschehen, da ich keinen Mann erkenne!“ Eine berechtigte Frage – sie ist noch nicht verheiratet. Maria denkt hier in ganz menschlichen Bahnen. Aber der Engel erklärt ihr, dass sie ihr Kind nicht von einem Mann, sondern von Gott selbst empfangen wird: „Heiliger Geist wird über dich kommen und Kraft des Höchsten wird dich überschatten. Deshalb wird auch das Kind heilig und Sohn Gottes genannt werden.“

Gabriel erinnert sie abschließend daran, dass für Gott nicht unmöglich sei – und Maria glaubte! Und aus diesem Glauben heraus sagt sie jenes Wort, das die Rettung des Menschengeschlechts in die Wege leitet: „Siehe, ich bin die Magd des Herrn; mir geschehe, wie du es gesagt hast.“ Dieses Not-wendende Wort der Gottesmutter betrachten wir im Engel des Herrn im zweiten Satz: „Maria sprach, siehe, ich bin die Magd des Herrn, mir geschehe nach deinem Wort.“ In diesem Satz steckt das Aufatmen der ganzen Schöpfung, die bis dahin auf die Erlösung gewartet hat.

Auf das Wort der Gottesmutter hin, wird sich diese Hoffnung jetzt erfüllen, weil Gottes Geist sich auf seine Dienerin herabneigt, um den Sohn Gottes zu zeugen, wie wir im Credo bekennen: „gezeugt, nicht geschaffen“. Dieses Kind, das von da an in Maria heranwächst, nimmt Fleisch an, wird Leib und ganz Mensch durch den Leib und die Menschheit Mariens. Zugleich ist der Sohn Gottes auch „wahrer Gott vom wahren Gott“. Er ist „eines Wesens mit dem Vater“. Als Gottmensch – Gott und Mensch – ist Christus das Bindeglied zwischen Gott und den Menschen. Er versteht Gott, weil er Gott ist. Er versteht den Menschen, weil er Mensch ist.

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Diese zwei Naturen in einer Person vereint – nicht vermischt – machen Jesus einzigartig. Aus Liebe zu uns und zum Vater hat er es auf sich genommen, anders zu sein als alle anderen. Der Vater ist nur Gott, ebenso der Heilige Geist. Maria und wir alle sind nur Mensch. Einzig Jesus besitzt beide Wesensarten. Diese Tatsache stellt ihn auf einen sehr einsamen Posten. Er hat kein Gegenüber, das wie er – bildlich gesprochen – zwei Herzen in seiner Brust trägt. Es ist ein Geheimnis, das wir nie wirklich verstehen werden, Ausdruck einer unfassbaren Liebe, die wir im „Engel des Herrn“ mitbetrachten können.

Im letzten Satz dieses dreigliedrigen Gebetes sprechen wir: „Und das Wort ist Fleisch geworden und hat unter uns gewohnt.“ Dieser Gott, seit Ewigkeit Sohn des Vaters, nimmt das Fleisch an von Maria. Das Wort Gottes wird greifbar, berührbar, fühlbar. Das Wort Gottes bekommt Arme, mit denen es uns umarmen kann, Füße, um uns entegegenzueilen und einen Leib, um uns zu erlösen und mit Gott zu versöhnen. Es bekommt ein Gesicht, das uns zulächelt und Augen, die uns liebevoll anblicken. Es bekommt eine menschliche Stimme, die uns Gottes Liebe erklärt und befreiende Worte zu uns spricht, die uns Hoffnung auf die Ewigkeit geben.

Der Angelus fügt deshalb auch die Bitte an: „Bitte für uns, heilige Gottesmutter, auf dass wir würdig werden der Verheißungen Christ.“

Im Schlussgebet des Angelus wenden wir uns an Gott, den Vater, selbst: „Allmächtiger Gott, gieße deine Gnade in unsere Herzen ein. Durch die Botschaft des Engels haben wir die Menschwerdung Christi, deines Sohnes, erkannt. Führe uns durch sein Leiden und Kreuz zur Herrlichkeit der Auferstehung. Darum bitten wir durch Christus, unseren Herrn. Amen.“ Hier ist nochmals das Gehimnis der Menschwerdung, unserer Erlösung und unserer Hoffnung, zusammengefasst.

„Der Engel des Herrn“ zählt zu den Grundgebeten, die jeder Christ auswendig beten können sollte. Beim Aufstehen, in der Mitte des Tages und am Abend versetzen wir uns täglich in das Gehemnis des heutigen Hochfestes, das der Ursprung, der Quell unserer Erlösung, ist. Rund um den Erdball eint uns dieses dankbare Erinnern an das beginnende Heilswerk Gottes und das zustimmende Ja der Gottesmutter, die in Christus auch unsere Mutter geworden ist.

Das Angelusgebet (1857–1859) von Jean-François Millet. Um 06:00, 12:00 und um 18:00 beim Läuten der Glocken, soll die Arbeit unterbrochen werden, um sich mit dem Beten des Angelus der Menschwerdung Christi zu erinnern und Gott als auch der Gottesmutter von Herzen dafür zu danken.

Nehmen wir uns Hoseas Aufruf zu Herzen: „Auf, lasst uns zum HERRN zurückkehren! Denn er hat gerissen, er wird uns auch heilen; er hat verwundet, er wird uns auch verbinden. Nach zwei Tagen gibt er uns das Leben zurück, am dritten Tag richtet er uns wieder auf und wir leben vor seinem Angesicht. Lasst uns ihn erkennen, ja lasst uns nach der Erkenntnis des HERRN jagen! Er kommt so sicher wie das Morgenrot; er kommt zu uns wie der Regen, wie der Frühjahrsregen, der die Erde tränkt.“ (Hos 6,1ff)

Die Fastenzeit trifft mit dem Frühling zusammen. Wie der Regen im Frühling den Boden wieder fruchtbar macht, so soll auch diese Zeit der Umkehr den Boden unseres Herzens wieder fruchtbar machen. Beten wir vertrauensvoll zum Herrn und wenden wir uns ihm wieder mit ganzem Herzen zu. Dann wird sich wieder vieles ins Gute wandeln.

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Diese Begabung schenkte ihm Gott, damit er selbst als armer Zimmermann Gottes Sohn gut großziehen konnte. Heute braucht Josef dieses Talent, um die Kirche in derselben Weise treu zu behüten. Er sollte die Anlaufstelle sein für jene, die mit der Kirche unzufrieden sind. Denn Josef ist sozusagen „maßgeschneidert“, um die Kirche, den Leib Christi, zu hegen und zu pflegen. Nicht umsonst haben die viele Päpste, auch unser jetziger Papst Franziskus, sich selbst und die Kirche dem heiligen Josef geweiht.

Am heutigen Festtag legt die Kirche aber das Augenmerk auf die Brautschaft des heiligen Josef. Seiner Obhut wurde die „Ohne Makel der Erbsünde empfangen Jungfrau und Gottesmutter“ anvertraut. Indem der gerechte und treue Josef die Verantwortung und Versorgung der Mutter Gottes annahm, übernahm er auch die Sorge für die Kirche und die Mutter der Kirche. Wie weit er diese enorme Dimension zu Lebzeiten schon erkannt hat, werden wir nie erforschen können. Aber von der Ewigkeit her hat er diese Aufgabe mit fester Hand übernommen. Sorgen der Kirche sind somit Sorgen des heiligen Josef. Die Anliegen der Gottesmutter sind die Anliegen ihres Bräutigams. Er trägt alles mit, was Maria im Herzen trägt.

Bewundernswert ist der Respekt des heiligen Josef, der ihr ganz Bräutigam war, aber in dieser Brautschaft so weit zurücktrat, dass er diese einzigartige Verbundenheit der Heiligen Jungfrau mit dem Dreifaltigen Gott nicht berührte.

Er schaffte diesen heiligen Raum, indem diese höchste Liebe zwischen Maria und ihrem Herrn unangetastet blieb. Josef war der Hüter dieser außerordentlichen Liebe.

Er war in weltlichen Belangen, dort wo wichtige Entscheidungen getroffen werden mussten – etwa bei der Flucht –  das Haupt der Familie, der Patriarch, der bestimmte, was zu tun war.

Hier, wie auch in allen anderen Lebensbereichen, wo er sich Maria unterordnete, zeichnete er sich als Diener derer aus, die von Gott her seine Herrin und Mutter war. Denn wie alle Glieder der Kirche Kinder Mariens sind, so ist auch Josef ihr geistliches Kind und unser Bruder in Christus.

Der heilige Bernhard von Siena verfasste dieses Gebet, das auch aus unserem Herzen emporsteigen möge: „So denke denn an uns, heiliger Josef, und tritt mit deiner Fürbitte beim Herrn ein, der für deinen Sohn gehalten wurde. Mach uns auch deine heilige Braut geneigt, die Mutter dessen, der mit dem Vater und dem Heiligen Geist lebt und herrscht durch endlose Ewigkeit. Amen.“

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Allmächtiger Gott, du hast Jesus, unseren Heiland, und seine Mutter Maria der treuen Sorge des heiligen Josef anvertraut.

 

Höre auf seine Fürsprache und hilf deiner Kirche, die Geheimnisse der Erlösung treu zu verwalten, bis das Werk des Heiles vollendet ist.

 

Darum bitten wir durch Jesus Christus, deinen Sohn, unseren Herrn und Gott, der in der Einheit des Heiligen Geistes mit dir lebt und herrscht in alle Ewigkeit.

Oration vom Hochfest

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Schweigsam

Das rechte Schweigen hatte Mutter Barbara in jahrelanger Selbsterziehung gelernt. Mutter Barbara begründete ihre Liebe zum Schweigen gern mit dem demütigen Geständnis:

”Ich habe in Wenigzell zuviel geredet.”

-- Mutter Barbara Sicharter

Bescheiden

Obwohl Barbara ihre Berufung zur Oberin ernst nahm, ließ sie es doch niemand fühlen. In der Arbeit, Kleidung und Nahrung wollte sie für sich nicht die geringste Ausnahme oder Bevorzugung dulden.
Wenn bei ihrer großen Liebe zur Armut ihre Kleider den Schwestern schon zu ärmlich schienen, mahnten sie Barbara, doch bessere Kleider zu nehmen.

Sie erhielten immer nur die kurze Antwort:

„Für mich ist das gut genug.“

-- Mutter Barbara Sicharter

In der Stille Gott finden

In Mutter Barbara begegnen wir einer Frau, die in die innere Stille ging, in der sie die Vereinigung mit Gott suchte und fand. Daraus können wir schließen, dass auch ihr Beten nicht viele Worte brauchte. Auch Maria verwendete nicht viele große Worte, um Jesus auf die anbahnende Not der Brautleute hinzuweisen, als bei der Hochzeit zu Kana der Wein auszugehen drohte. Sie sagte nur zwei Sätze. Einen davon richtete sie an Jesus: „Sie haben keinen Wein mehr.“ Im zweiten Satz wandte sie sich an die Diener: „Was er euch sagt, das tut!“ Mehr bedurfte es nicht, um das erste Wunder Jesu zu erbitten.

Wenn ein Mensch ganz innig mit Gott verbunden ist, dann benötigt er mitunter gar keine Worte. So wie Maria, die Jesus nicht mit Worten antwortete, sondern mit ihren Vertrauen. Zwei sich liebende Menschen kommunizieren mehr auf der nonverbalen Ebene und vermeiden Worte, die in dieser Vertrautheit vielleicht nur als störend und überflüssig wahrgenommen werden. In der Gottesbeziehung dürfen wir Ähnliches erfahren, wie am Handeln der Gottesmutter erkennbar ist.

Still werden vor Gott als Kraftquelle

„Ehrfürchtiges Verstummen vor der Größe Gottes ist echtes Gebet!“, sagt ein altes Sprichwort. Auch der Psalmist fand Gott im Schweigen und drückte diese Erfahrung so aus: „Dir ist Schweigen Lobgesang, Gott, auf dem Zion, dir erfüllt man Gelübde.“ (Ps 65,2)

Dieses vertrauensvolle Beten im Still werden vor Gott war Mutter Barbaras Kraftquelle aus der sie auch jene Kraft bezog, welche sie wiederum im Schweigen hielt.

Möglicherweise war Barbaras auffallendes Schweigen auch eine Art Buße, um unnötige Worte aus ihrer Jugendzeit zu sühnen in Anlehnung an das Schriftwort, bei dem Jesus mahnte:

„Über jedes unnütze Wort, das die Menschen reden, werden sie am Tag des Gerichts Rechenschaft ablegen müssen.“ Mutter Barbaras Biograf, Pius Fank, berichtet auch, dass sie sich in jungen Jahren äußerlich von ihren gleichaltrigen Gefährtinnen nicht unterschied. Aber dann hat Gott eine Wende in ihr Leben gebracht und sie nachdenklich und schweigsamer gemacht.

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Schnell bereit zum Hören, langsam zum Reden

Barbara Sicharter selbst begründete ihre Liebe zum Schweigen ja gerne mit dem Hinweis, dass sie in Wenigzell zu viel geredet habe. Wer aber um ihr tiefes Glaubensleben weiß, erahnt, dass dieses Schweigen noch tiefere Gründe hatte, als sie nach außen preisgeben wollte.

Der Apostel Jakobus fordert die Gläubigen in seinem Brief dazu auf: „Jeder Mensch sei schnell zum Hören, langsam zum Reden.“ So ist auch aus der einstigen Bauerstochter eine schweigsame Ordenfrau geworden, die sich gerne mit offenem Herzen die Not der leidgeprüften Menschen anhörte und diese erst einmal reden ließ, bevor sie einen weisen Rat erteilte oder gleich zur Tat schritt. Sie lebte die Worte aus dem Buch Sirach: „Fasse mit wenigen Worten vieles zusammen! Sei wie ein Wissender, der zugleich schweigen kann!“ (Sir 32,8)

Schweigen macht uns sensibler. Es öffnet uns für den Anderen, für den Nächsten, für die Probleme um uns. Reden und Hören sind vergleichbar mit zwei kommunizierenden Gefäßen, die flexibel miteinander verbunden sind. Je nachdem welches Gefäß gerade angehoben wird, verändert sich der Füllstand der Gefäße zugunsten des einen oder anderen. Blinde Menschen entwickeln einen ausgeprägten Tast- und Geruchssinn. Taube gleichen ihr Defizit mit einer erhöhten Beobachtungsgabe aus. Geschwätzige Menschen neigen dazu, die Not ihres Gegenübers zu überhören, während Schweigende zu Hörenden werden.

Im geistlichen Leben ist Schweigen das Basiselement, auf dem Gottesbeziehung und Nächstenliebe aufbauen kann. Der junge Samuel war anfangs verwirrt als Gott ihn rief.

Aber unter Anleitung Elis und durch Übung lernte er Gottes Stimme zu erkennen und auf ihn zu hören. So konnte er ehrlichen Herzens antworten: „Rede Herr, denn dein Diener hört!“ (1Sam 3,10)

Für mich ist das gut genug

So zurückhaltend und besonnen Mutter Barbara im Reden war, so bescheiden war sie auch im Gebrauch des Materiellen. Stolz und Eitelkeit waren ihr fremd, wie sich von der nachfolgenden Begebenheit herleiten lässt. Pius Fank erzählt in seiner Biografie: „Wenn bei ihrer großen Liebe zur Armut ihre Kleider den Schwestern schon zu ärmlich schienen, mahnten sie Barbara, doch bessere Kleider zu nehmen. Sie erhielten immer nur die kurze Antwort: „Für mich ist das gut genug.“ Auch hierin erkennen wir Barbara als eine Tochter des heiligen Franziskus, der die besonders Armut liebte.

Ärmlich, aber gepflegt

Mutter Barbaras Kleidung war ärmlich, aber gepflegt. Kleidung und Gegenstände mussten ihren Zweck erfüllen, nicht der Eitelkeit dienen. Geschenke, die sie als Oberin oder als persönliche Danksagungen und Ehrerbietungen erhielt, wanderten still und leise durch ihre Hände zu den Armen und Kranken, und wenn sie es für nötig erachtete, auch zu ihren Schwestern.

Als kluge und weise Frau achtete sie darauf, dass jeder das bekam, was er wirklich benötigte und vertraute darauf, dass Gott für sie zu jeder Zeit sorgen würde. Wie Jesus sagte: „Welcher Vater unter euch, den der Sohn um einen Fisch bittet, gibt ihm statt eines Fisches eine Schlange oder einen Skorpion, wenn er um ein Ei bittet? Wenn nun ihr, die ihr böse seid, euren Kindern gute Gaben zu geben wisst, wie viel mehr wird der Vater im Himmel den Heiligen Geist denen geben, die ihn bitten.“ (Lk 11,11-13)

M. Barbaras Sorge war das Wohl ihrer Mitmenschen

Mutter Barbara verzichtete auf Wohlstand, den sie ob der Mildtätigkeit derer, die ihre Liebenswürdigkeit schätzten, anhäufen hätte können. Stattdessen war ihre ganze Sorge das Wohlbefinden der ihr Anvertrauten. Hierin glich sie ganz Jesus, ihrem Bräutigam, der von sich sagte, dass er nicht einmal einen Stein hat, worauf er seinen Kopf legen konnte. Als Barbara 1865 den Orden gründete, ging es ihr ebenso und sie schlief mit ihren ersten Gefährtinnen die erste Zeit auf dem Fußboden, weil es keine Betten gab. Sie ließ sich ganz auf die Vorsehung Gottes ein und brachte in ihr neues Leben nichts anderes mit als das, was sie und ihre Freundin in einem Buckelkorb mitnehmen konnten. Diese Opfer konnte sie deshalb bringen, weil es ihr „zuerst um sein Reich“ und um „Gottes Willen“ ging und um die Christusähnlichkeit mit dem Gekreuzigten.

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Zeichen der Verehrung

Heilung eines Säuglings

Im August 1942 brachte E. M. aus St. L. ihren drei Wochen alten Buben wegen schwerer Darmstörungen ins Krankenhaus zu V. Das Befinden des Kindes wurde von Tag zu Tag schlimmer. Es war voll Ausschlag, hatte hohes Fieber, starke Schluckbeschwerden und große rote Flecken am Kopf. es ging nur viel Blut und Schleim ab; dazu häufige Fraisenanfälle [Krampfanfälle]. Der Bub magerte vollständig ab; er wog bei der Geburt 3.75 kg, nach zwei Monaten betrug sein Gewicht nur 2.40 kg. Aus Mitleid mit der Mutter begann die Pflegeschwester eine Novene zu Schwester Barbara. In den nächsten Tagen holte die Mutter das Kind, damit es daheim sterben könne.

Nahezu leblos, mit 40 Grad Fieber, vom Arzt aufgegeben, trug sie mit ihrer Schwester den Buben heim. Sie nahm Sterbekerze und Zündhölzchen mit für den Fall, dass das Kind unterwegs sterben sollte. Beim Abschied teilte die Pflegeschwester der Mutter mit, dass sie zu Schwester Barbara eine Novene für ihr Kind halte. Die Mutter antwortete: „Beten Sie, Schwester, vielleicht hilft sie.“ Die Mutter selbst betete zur Schmerzensmutter von Pinggau. Am ersten Tag nach der Heimkehr hatte der Bub drei derartige Fraisenanfälle, dass die Mutter nach dem dritten ihn als tot weglegte. Man bereitete schon die Aufbahrung vor.

Nach etwa zehn Minuten nahm die Mutter das Kind wieder in ihre Hände und sagte zum Staunen aller Anwesenden: „Er atmet ja.“ Auf den Rat eines Arztes wurde dem Kind ein Nährpräparat verabreicht. Es hatte noch Fraisenanfälle, erholte sich aber vollständig und war 1955 ein gesunder, munterer Hauptschüler.

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Verehren Sie Mutter Barbara? Haben Sie in einem Anliegen auf die Fürsprache unserer Gründerin Barbara Sicharter vertraut und Hilfe erfahren?
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Bitte, schicken Sie ihre Zeugnisse am besten handschriftlich mit Datum, Unterschrift und Kontaktdaten an:

Sr. Clara Maria Neubauer CCIM
Stiftingtalstraße 169, A-8010 Graz
Tel: 0664-255 93 17      
sr.claramaria(at)marienschwestern-vorau.at

-- Sr. Clara Maria Neubauer CCIM

Mit der österlichen Fasten- und Bußzeit treten wir in die Fußstapfen Jesu, der sich ebenfalls 40 Tage lang auf seine große Sendung vorbereitet hat. Dazu zog er sich in die Wüste zurück. Er wählte dafür einen Ort der Stille und Entbehrung, um seinen Geist zu stärken, denn auch er wurde im Fleisch versucht. Die 40-tägige Wüstenzeit Jesus stärkte ihn gegen die Versuchungen, denen die menschliche Natur in ihrer Triebhaftigkeit und Bequemlichkeit nur zu gern nachgibt. Im Verzicht auf Essen, Gesellschaft, Ablenkung und Annehmlichkeiten jeglicher Art entwickelt sich der Geist, der Wille erstarkt und kann zunehmend den Körper beherrschen.

Wenn schon der Gottessohn, der ohne ererbter und persönlicher Schuld war, der durch die Sünde nicht geschwächt war, sich so hart in Zucht nehmen musste, um wie viel mehr sind wir gefordert, ihm hierin nachzufolgen, die wir den Makel der Erbschuld und jede Menge eigene Schuld mit uns herumtragen. Im Gegensatz zu Jesus haben wir eine gefallene, geschwächte Natur. Mühsam müssen wir uns gegen die menschlichen Triebe stellen, um Herr über unsere Wünsche und Begierden zu sein. Oft werden wir feststellen müssen, dass uns das nur mit der Gnade Gottes gelingen wird, sind wir doch, wie Abraham schon erkannte „nur Staub und Asche“.

„Bedenke Mensch, dass du Staub bist und zu Staub zurückkehrst!“

Mit dem Aschenkreuz bezeichnet oder mit der Asche auf dem Haupt verlässt man am Aschermittwoch die Kirche als „Gezeichneter“ und gleichzeitig als „Bekennender“, der die Menschen an eine fast vergessene Wirklichkeit erinnert, nämlich, dass wir Sünder sind und dass wir ohne Gott ins Nichts zurückfallen werden.

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Solange es in unserem Leben keine besonderen Vorkommnisse gibt, betreiben heute viele Menschen einen enormen Kult um ihre Person, um das Erlangen und Erhalten äußerer Schönheit. Erst wenn einschneidende Erlebnisse oder prägende Krankheiten den Menschen treffen, ist der Mensch bereit, das goldene Kalb „Schönheit“ zu opfern und ein neues „Dogma“ aufzustellen: „Hauptsache gesund!“ So kann auch die Gesundheit zu einem goldenen Kalb werden, dem wir nachlaufen, als gäbe es nichts Wichtigeres. Wenn auch die Gesundheit ein hohes Gut ist, sie steht nicht über allem. Was nützt das Wohlbefinden, wenn man dabei seine Seele, seine Ewigkeit verliert? Für den Menschen gibt es nur ein höchstes Gut, das er verlieren kann, und das ist Gott selbst. Ohne Gott gibt es keine Liebe, keine Freude, keine Hoffnung – kein Leben.

Wenn Gott keinen Raum in uns findet, sind wir wie abgeschnittene Rebzweige; sie verdorren, werden ins Feuer geworfen und sind letztendlich nur noch ein Häufchen Asche. Nur die Rebe, die mit dem Weinstock verbunden bleibt, sagt Jesus, ist lebendig, weil sie mit Christus, dem Leben, verbunden ist.

Die vor uns liegende Fastenzeit lädt uns dazu ein, unser Leben, unsere Haltung Gott und den Sakramenten gegenüber, zu überprüfen und neu zu ordnen. Die Prioritäten in unserem Leben müssen stimmen. Wie die heilige Jeanne d‘ Arc sagte: „Gott zuerst.“

Nicht unsere Schönheit oder Gesundheit sollen das Ergebnis des Fastens sein, sondern eine Vertiefung unserer Gottesbeziehung, ein Wiedergutmachen vergangener Schuld und ein gestärkter Wille zum Guten sind als Ziele ins Auge zu fassen. Unsere Liebe zu Gott steht in diesen Wochen auf dem Prüfstand, wie uns Jesus im Doppelgebot gelehrt hat: „Das erste ist: Höre, Israel, der Herr, unser Gott, ist der einzige Herr. Darum sollst du den Herrn, deinen Gott, lieben mit ganzem Herzen und ganzer Seele, mit deinem ganzen Denken und mit deiner ganzen Kraft. Als zweites kommt hinzu: Du sollst deinen Nächsten lieben wie dich selbst. Kein anderes Gebot ist größer als diese beiden.“ (Mk 12,30-31) Und der Schriftgelehrte, der Jesus danach gefragt hatte, antwortete ihm: „Da sagte der Schriftgelehrte zu ihm: Sehr gut, Meister! Ganz richtig hast du gesagt: Er allein ist der Herr und es gibt keinen anderen außer ihm und ihn mit ganzem Herzen, ganzem Verstand und ganzer Kraft zu lieben und den Nächsten zu lieben wie sich selbst, ist weit mehr als alle Brandopfer und anderen Opfer.“ (Mk 12,32-33)

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Lass mich verzichten

Lass mich verzichten, wo es nur geht, damit mein Denken neu entsteht.

Lehr mich, dass du der Kraftquell bist, lehr mich, weil das so wichtig ist.

Sind Bauch und Kopf und Herz vereint, dann weiß ich, was Auferstehung meint.

Amen.

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Zur Freude berufen!

Der Christ ist zur Freude berufen, zum Glücklichsein! Paulus wusste um diese Berufung zur Freude, deshalb rief er den Philippern in seinem Brief zu. „Freut euch im Herrn zu jeder Zeit! Noch einmal sage ich: Freut euch!“ (Phil 4,4)

Diese Freude, die das Herz durchdringt und aus dem Herzen in die Welt hinausleuchtet, ist eine Frucht des Heiligen Geistes. (vgl. Gal 5,22) Wir dürfen und sollen Menschen der Freude sein! Menschen und Gemeinschaften, die sich bemühen, sich vom Geist Gottes leiten zu lassen, sind genährt von dieser Freude. Man kann sogar sagen, dass die Freude ein Markenzeichen für Christen ist.

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Fehlt die Freude, ist eine ernsthafte Überprüfung des Lebens notwendig, denn in diesem Fall ist die Ausrichtung auf Gott hin mangelhaft. Das Fleisch, das Weltgebundene in uns, sucht den Spaß, den Genuss, die Ablenkung und Zerstreuung. Der Geist des Menschen aber hungert nach der Freude – nach jener Freude, die uns niemand nehmen kann.

Als Christus am Kreuz hing, behielt er in seinem Herzen immer noch die Freude über die kommende Erlösung der gesamten Menschheit. Am Kreuz, wo ihm nichts mehr blieb als Angst, Schmerz und Tod, lebte er noch diese stille Freude, weil er eine Perspektive hatte: die Auferstehung. Die Überwindung des Todes, die Heimkehr zum Vater in den Himmel, und das Heimholen der Erlösten ins Vaterhaus.

Unzählige Märtyrer gingen singend und Gott lobpreisend in den Tod – weil sie eine Perspektive hatten: Die Auferstehung, die kommende, unzertrennliche Gemeinschaft mit Gott und seinen Heiligen.

Egal wie dunkel es in unserem Leben wird, es bleibt uns immer noch die Perspektive der Auferstehung, bei der uns alle Tränen abgewischt werden und aller Kummer, alles Leid vergehen wird. Unser Sterben ist in Christus ein Aufbruch in die ewige Freude!

In deine Augen schauen,

dir alles anvertrauen,

jede Freude teilen mit dir,

alle Schmerzen überwältigen wir.

In deinen Augen versinken,

in deiner Liebe fast ertrinken,

das wünsch ich mir von dir,

zusammen – wir !

Dein Jesus

(Autor unbekannt)

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Es beruht in erster Linie auf einer Annahme, dass unsere Gründerin Unsere Liebe Frau in Lourdes sehr verehrt hat. Ein dutzend Lourdesstatuen – oder mehr – aus den frühen Jahren unserer Gemeinschaft legen diesen Gedanken nahe. Ein Großteil der Schwestern unternahm, mitunter sogar häufig, Wallfahrten zu diesem Wallfahrtsort, dem wir uns bis heute sehr verbunden fühlen. So rechnen wir die Ereignisse von Lourdes auch zu unseren Wurzeln, aus denen wir Kraft und Orientierung schöpfen dürfen.

Aber nicht nur die Verehrung der Unbefleckten Empfängnis Mariens verband unsere Gemeinschaft seit jeher mit Lourdes. Gott ließ Mutter Barbara erkennen, dass sie sich der Kranken und Leidenden annehmen sollte. An keinem anderen Wallfahrtsort werden so viele Kranke zur Gottesmutter gebracht, wie in Lourdes. Maria schenkte den Kranken dort das Heilwasser, das bis heute fließt. Mutter Barbara wiederum war es ins Herz gelegt, ein Spital zum Heil und Trost der Kranken zu bauen.

Bernadette Soubirous, eine arme Müllerstochter, arbeitete später als Hilfsschwester im Krankendienst. Auch Barbara, eine einfache Bauerntochter, pflegte die Kranken aufopfernd. Beide Frauen lebten ihre Berufung als Ordensfrau. Erstere wurde zur Ehre der Altäre erhoben, für die zweite, Mutter Barbara Sicharter, beten wir noch darum.

Mit den Lourdesfeiern setzen wir hier im Stiftingtal ein Zeichen der Verbundenheit mit diesem Gnadenort und den Botschaften der Unbefleckten Empfängnis. Die Gottesdienste am 11. jeden Monats sind besonders den Kranken gewidmet, die hier die Krankensalbung empfangen können und für die wir um Heilung an Leib und Seele beten. So Gott will, werden wir im Mai bereits die 50. Lourdesfeier festlich begehen dürfen.

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